Der Traum der Sandmädchen Schwaiger

Wir leben gerade unseren Traum!", schrieben die Schwaigers auf Facebook.
Ein Traum. Während sich andere österreichische Teilnehmer in der Grauzone zwischen knappen Niederlagen und Peinlichkeiten verlieren, wirbeln die Beachvolleyballerinnen viel Sand auf und sorgen für äußerst positive Nachrichten.
Nach dem 2:1-Achtelfinalerfolg (17, -16, 9) über die Russinnen Anastasia Wasina/Anna Wosakowa ist eines bereits gewiss: Die Geschwister aus dem Waldviertel sind zumindest Fünfte. Platz fünf hatten Doris und Stefanie Schwaiger bereits 2008 bei den Spielen in Peking geholt.
Das olympische Turnier in London soll aber damit nicht beendet sein. "Ich hoffe, dass wir noch länger hierbleiben können", erklärte Schwester Doris. "Jetzt ist alles möglich."
Freilich, im Viertelfinale sind die beiden Zwettlerinnen krasse Außenseiterinnen. Am Sonntag warten Zhang Xi/ Xue Chen. Und die beiden Chinesinnen sind in London als Nummer zwei gesetzt. Auch die Achtelfinaldarbietung der beiden Mitfavoritinnen macht den Schwaigers nicht wirklich Mut: Die Chinesinnen, die vor vier Jahren in Peking die Bronzemedaille geholt hatten, fertigten die russischen Klagenfurt-Siegerinnen Jekaterina Chomjakowa/Jewgenia Ukolowa am Samstagvormittag im Achtelfinale mit 2:0 (12,11) ab. Gerade einmal eine halbe Stunde brauchten sie dafür.
Revanche
Auch die Statistik spricht gegen die Schwaigers: Zhang/Xue haben in dieser Saison bereits die Grand-Slam-Turniere in Schanghai und Moskau gewonnen. Das einzige Saisonduell mit den Chinesinnen hatten die Schwaiger-Schwestern im Viertelfinale von Schanghai mit 0:2 (-16,-18) verloren.
Alles kein Grund, um die Köpfe in den Sand zu stecken. Dazu ist auch die Stimmung zu gut. 15.000 Zuschauer hatten den Paradeplatz im Zentrum Londons während der Achtelfinalspiele wieder einmal in ein Tollhaus verwandelt. "Es ist ein unglaubliches Gefühl. Ich kann meine Emotionen gar nicht beschreiben, ich liebe es, hier zu spielen", versicherte Stefanie Schwaiger, die nach dem Sieg über die Russinnen zugab: "Ich habe so gezittert. Aber das gibt uns jetzt Energie und Kraft."
Im Finish funktionierten gegen die Russinnen dann auch die Blocks von Stefanie besser als zuvor. "Alles, was jetzt noch kommt, ist Draufgabe", erklärte die 25-Jährige.
Die beste rot-weiß-rote Olympia-Platzierung im Beach-Volleyball haben sie mit Rang fünf bereits eingestellt.
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