Der "Tiger" ist zurück: Woods unter Masters-Favoriten

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Nach langem Kampf gegen seine Rückenbeschwerden ist Tiger Woods wieder in Form - rechtzeitig zum Masters-Auftakt.

Tiger Woods hat seit zehn Jahren kein Major-Turnier gewonnen, die Fortsetzung seiner Karriere war wegen Rückenproblemen gefährdet. Doch nun ist die frühere Nummer 1 der Golf-Welt wieder da. Das Interesse der Fans stieg sprunghaft an, beim am Donnerstag startenden Masters in Augusta könnte die "Tiger-Mania" neu aufleben. Vierfach-Sieger Woods zählt sich selbst zum engsten Favoritenkreis.

Dabei schien sich der 42-Jährige noch vor nicht allzu langer Zeit mit dem Karriereende abfinden zu müssen. Drei Operationen und zahlreiche Therapien hatten nicht geholfen, die Schmerzen blieben und ein Comeback auf höchstem Niveau schien unmöglich. Der frühere Superstar und bestverdienende Sportler der Welt fiel sogar aus den Top 1.000 der Rangliste.

Woods als Fan-Magnet

Doch ein erneuter Eingriff im vergangenen April bewirkte Positives, regelmäßiges Training wurde möglich. "Wenn ich ohne Schmerzen spielen kann, dann klappt es", erklärte Woods nach den ersten Turnieren. Gute Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten. Ein neunter Platz Anfang Dezember war der Beginn und seit Februar steht der Kalifornier nach einem zwölften, einem zweiten und einem fünften Rang auf der PGA-Tour wieder im Rampenlicht. In der Rangliste kletterte er heuer von 656 auf 103.

Sofort zeigte sich, welche Strahlkraft der Gewinner von 14 Major-Turnieren immer noch besitzt. Die TV-Einschaltquoten stiegen ebenso wie der Ticketverkauf. Als Woods am Montag erstmals seit 2015 nach Augusta zurückkehrte, auf Driving Range und Puttting Green übte, war die Kulisse groß. Es war so etwas wie ein Heimkommen für jenen Spieler, dem der schwierige Kurs im Augusta National wohl am besten liegt. Die Siege und weitere sieben Top-5-Platzierungen beweisen es.

Es wäre einer der größten Momente des Golfsports, würde Woods mit dieser Vorgeschichte zum fünften Mal und erstmals seit 13 Jahren das Grüne Jacket des Siegers überstreifen. "Wir alle wissen, was für ein Spieler er sein kann, wenn er gesund ist", sagte Titelverteidiger Sergio Garcia. "Ich erwarte, dass er gut spielt. Wie gut, das weiß ich nicht, denn er war einige Zeit nicht mehr da und er wird vielleicht etwas nervös sein. Das wäre normal", meinte der Spanier.

Euphorie als Antrieb

Woods selbst ist offenbar von seiner starken Form überzeugt. "Ich bin hier, um zu gewinnen", betonte er auf seiner Website. "Das ist das beste Turnier der Welt. Der Kurs, die Fans, die Atmosphäre, das ist für die Golfer das Paradies."

Diese Euphorie soll dem Gewinner von 79 Turnieren (zuletzt im August 2013) helfen, ein Top-Ergebnis einzuspielen. Es fühle sich seltsam an, zu den Favoriten zu zählen, gab Woods zu. "Noch vor sechs Monaten hatte ich praktisch keine Chance, hier zu spielen." Nun fühle er sich Woche für Woche besser in Form, habe sein Spiel geschärft. "Ich habe eine zweite Chance bekommen. Ich bin ein lebendes Wunder."

Dennoch, Woods ist nicht mehr der Jüngste und zahlreiche Rivalen präsentieren sich in Topform. Ihnen wird es nur recht sein, wenn Woods zumindest an den ersten zwei Tagen viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Justin Thomas, Justin Rose, Rory McIlroy sowie die früheren Sieger Bubba Watson und Jordan Spieth zählen zum engsten Favoritenkreis. Und auch Vorjahressieger Garcia, der zuletzt mit der Geburt seiner ersten Tochter, Azalea, am 14. März beschäftigt war, darf man nicht abschreiben.

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