Der Kampf um die Übertragungsrechte
Auch wenn sie kaum rentabel sind, sind Sportrechte in heimischen Medienhäusern ein begehrtes Gut, um das sich neben dem ORF seit einiger Zeit auch österreichische Privatsender matchen. Für den ORF gilt daher künftig: "Wir können uns nicht alle Rechte auf allen Plattformen leisten", so ORF-Sportchef Hans Peter Trost bei den Österreichischen Medientagen. Neben Puls 4, Servus TV und ATV will künftig auch der Bezahlsender Sky wieder kräftiger mitmischen: "Wir wollen unsere Live-Position in Österreich deutlich verbessern" und von allen relevanten Sportereignissen berichten, kündigte Carsten Schmidt Vorstand Sport und New Business bei Sky an.
ORF kann sich nicht alles leisten
Auch wenn es in den vergangenen Jahren eine Wende gegeben habe und mittlerweile auch die Privatsender Sport-Wettkämpfe ausstrahlen, würde der
ORF noch immer versuchen, den Privaten Rechte vor der Nase wegzukaufen, um sie dann auf Sport Plus auszustrahlen, wetterte Michael Stix von Puls 4. Bei der Champions League, die sich Puls 4 von 2012 bis 2015 gesichert hat, sei es dem Privatsender allerdings gelungen, den
ORF zu überbieten. Stix hofft, mit Hilfe der Champions League "in die erste Reihe der Privatsender aufzusteigen" und rechnet damit, dass "Sport für Puls 4 der große Wachstumstreiber für die nächsten Jahre sein wird".
Trost seinerseits hat "das Gejammere der Privatsender mit deutschem Kapital satt" und weist den Vorwurf, der
ORF würde wahllos Rechte aufkaufen zurück. Es sei viel mehr so, dass sich Privatsender die Produktionskosten der meisten Sport-Wettbewerbe gar nicht leisten wollen. Würde der
ORF die Randsportarten nicht unterstützen, würden diese auf der Strecke bleiben - die Privatsender würden ihr Geld nur in einige wenige Verbände investieren, fürchtet Trost. Der
ORF habe "den Auftrag, so allumfassend wie möglich zu berichten, das werden wir weiter tun, wir werden uns aber nicht alles leisten können", so der
ORF-Sportchef.
Weniger Bundesliga im Free-TV?
Sky-Vorstand Schmidt wünscht sich jedenfalls, dass künftig weniger Partien der Fußball-Bundesliga im ORF und überhaupt im Free-TV zu sehen sind. Mittelfristig hofft er, dass "nur sechs bis acht Live-Spiele im Free TV stattfinden", das würde die Liga mittel- und langfristig auf einen besseren Weg führen, so Schmidt. Gerne würde Sky auch beim Ski alpin mitmischen - die Chancen, dass Sky sich hier gegen den traditionsreichen ORF durchsetzen könnte, sieht Schmidt aber skeptisch.
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