Der Giro d’Italia verliert den Topsprinter und feiert einen 25-Jährigen aus Lyon

Der Beste in der Fluchtgruppe: Victor Lafay
Caleb Ewan gibt auf, Victor Lafay fährt zum Solosieg - auch die achte Etappe der Italien-Rundfahrt verlief turbulent

Radsport. Der 104. Giro d’Italia blieb auch am achten Tag turbulent: Keine 50 Kilometer waren am Samstag absolviert, da war ein zweifacher Etappensieger Geschichte: Der Australier Caleb Ewan verlor den Anschluss ans dahinrasende Feld und sah keine Chance mehr, die Lücke auf dem schweren Parcours mit 3.000 Höhenmetern zu schließen. Weil den Führenden der Punktewertung auch noch Knieprobleme plagten, stieg der 26-Jährige ins Teamauto von Lotto Soudal und beendete den Giro, was er sowieso geplant hatte, um bei der Tour de France in Bestform zu sein.

Gut zehn Kilometer später hatte sich dann endlich eine Ausreißergruppe gebildet, das beruhigte das Geschehen. Gemeinsam wurde der höchste Punkt des Tages – die Bocca della Selva (1.387 Meter) – erklommen.

Der Giro d’Italia verliert den Topsprinter und feiert einen 25-Jährigen aus Lyon

Auf Wiedersehen: Caleb Ewan musste aufgeben

Auf dem Boden

In der folgenden Abfahrt versteuerte sich der kolumbianische Sprinter Fernando Gaviria (Emirates) 38 Kilometer vor dem Ziel und landete auf den Asphalt. Der nach Ewans Ausscheiden Sechste der Punktewertung konnte weiterfahren.

Knapp drei Kilometer vor der Zielankunft in Guardia Sanframondi fasste sich Victor Lafay vom Team Cofidis ein Herz und beschleunigte, der 25-Jährige aus Lyon ließ seine Fluchtkollegen stehen und siegte nach 4:06:47 Stunden solo vor Francesco Gavazzi (ITA/EOLO-Kometa/+36) und Niklas Arndt (GER/DSM/+37). In der Gesamtwertung führt nach den 170 Kilometern mit Start in Foggia weiter der Ungar Attila Valter (Groupama-FDJ) elf Sekunden vor Remco Evenepoel (BEL/Deceuninck-Quick Step).

Am Sonntag folgen 158 Kilometer von Castel del Sangro nach Campo Felice, abermals durchs Bergland – und mit einer Zielankunft der ersten Kategorie und obendrein einem Schotter-Abschnitt.

8. Etappe (Foggia–Guardia Sanframondi, 170 km): 1. Lafay (FRA) Cofidis 4:06:47, 2. Gavazzi (ITA) EOLO-Kometa +36, 3. Arndt (GER) DSM +37, 10. Almeida (POR) +4:48, 13. Evenepoel (BEL) beide Deceuninck-Quick Step, 17. Bernal (COL) Ineos, 29. Valter (HUN) Groupama-FDJ alle gl. Zeit, 84. Brändle (AUT) Israel +8:44, 88. Großschartner (AUT) Bora-hansgrohe gl. Zeit.

Gesamt: 1. Valter 31:10:53, 2. Evenepoel +11, 3. Bernal +16, 4. Wlasow (RUS) Astana +24, 5.Carthy (GBR) EF-Nippo +38, 62. Großschartner +31:08, 140. Brändle +1:07:04.

9. Etappe: Castel di Sangro–Campo Felice (Rocca di Cambio), 160 km.

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