Daviscup: Österreich - Russland 2:0

Tennisspieler Janko Tipsarević mit weißer Adidas-Kappe und rotem T-Shirt.
Österreich führt nach dem ersten Tag und steht vor dem ersten Viertelfinal-Einzug seit 17 Jahren.

Es war wie ein Rausch, in den sich am Freitagabend der selbstbewusste Andreas Haider-Maurer spielte. Zur Belohnung durfte sich der Waldviertler von seinen Kameraden und den 3000 Fans in der Arena Nova feiern lassen. Der 24-Jährige schlug Alex Bogomolow, der in der Weltrangliste auf Rang 34 und damit 93 Plätze vor ihm steht, mit 6:1, 6:4, 6:7, 6:2 und sorgte im Daviscup-Achtelfinale gegen Russland für eine Vorentscheidung.

Österreich führt damit nach dem ersten Tag mit 2:0. Das gab es in der Weltgruppe das letzte Mal vor 22 Jahren, als Österreich Italien mit 5:0 schlug. Beim bislang letzten Viertelfinaleinzug wurde Spanien 1995 mit Thomas Muster mit 4:1 besiegt, damals verlor Gilbert Schaller am Eröffnungstag.

Jetzt steht Österreich vor dem größten Erfolg seit 17 Jahren. Gewinnen Oliver Marach und Alexander Peya am Samstag ihr Doppel, ist Österreich Viertelfinalist. Gegner sind um 14 Uhr (ORF Sport+) voraussichtlich Mikail Juschni und Nikolai Dawidenko. Aufgepasst: Österreich ist im Rahmen des Länderkampfes in dieser Partie erstmals wirklich Favorit.

Vorarbeit

Die Vorarbeit zum 2:0 hatte Jürgen Melzer geleistet. Österreichs Nummer eins besiegte im dritten Duell erstmals Igor Kunitsin, und zwar in fünf Sätzen mit 6:2, 6:7, 6:4, 3:6, 6:1.

Österreichs Topmann spielte phasenweise fehlerhaft, nahm sich aber im Entscheidungssatz ein Herz und dominierte die Schlussphase mit offensivem Tennis. Während Haider-Maurer seine Partie mit einem Doppelfehler des Gegners beendete, servierte sich Melzer mit einem Ass zum Sieg.

Emotionen

Clemens Trimmel spielte mit seinem Spielern fast mit, der neue Daviscup-Kapitän zeigte sich emotioneller als es sein Vorgänger Gilbert Schaller getan hatte. Und vor allem lebendiger als Russlands Coach Shamil Tarpischew, der sich so viel bewegte wie ein gelangweilter Kinobesucher. Vor allem in der ersten Partie, in der der 63-Jährige nur einmal dabei erwischt wurde, wie er sich am Hinterkopf kratzte.

Das juckt die Österreicher weniger. "Ich kann vor meinen Spielern nur den Hut ziehen", sagt ein stolzer Trimmel.

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