Daviscup: Österreich fordert Russland
Daviscup in Österreich bedeutet Ländermatchstimmung. Von 10. bis 12. Februar trifft das ÖTV-Team in Wiener Neustadt auf Russland. Letztes Jahr scheiterte man knapp an Frankreich mit 2:3. Heuer soll das nicht passieren. Die Zielsetzung ist klar: drei der fünf ausstehenden Spiele gilt es zu gewinnen wenn man erstmals seit 1995 ins Viertelfinale aufsteigen will.
Österreichs Tennis-Ass Jürgen Melzer erwartet ein offenes Spiel. "Ich glaube, dass das wirklich so ein Fünfzig-Fünfzig-Match werden wird", so der 30-Jährige.
Doch dass das kein Spaziergang werden wird, zeigt allein ein Blick auf das ATP-Ranking. Die Russen haben momentan fünf Top 100 Spieler. Mit Mikhail Juschny (32) und Youngster Alex Bogomolov (34) sogar zwei die vor Österreichs Nummer eins Jürgen Melzer (40) platziert sind.
Gute Vorbereitung
Letzte Feinarbeiten am Center-Court in Wiener Neustadt, indem über 4000 Zuschauer Platz finden, werden durchgeführt. Die Spieler jedenfalls sind begeistert. "Das ist ein Platz, der für unser Spiel ideal ist", so Andreas-Haider Maurer. "Er ist genauso wie wir ihn wollten, angenehm langsam, vergleichbar mit der Stadthalle", so Österreichs Nummer zwei. Durch die langsame Platzbeschaffenheit können sich die Zuschauer auf lange, spektakuläre Ballwechsel einstellen.
Auch die Vorbereitung abseits des Platzes verläuft nach Wunsch. Seit Sonntag entspannt Österreichs Davis-Cup-Team im Spielerhotel Linsberg Asia, wo Körper und Geist neu belebt werden. Bewusst wurde ein Areal nahe das Center-Courts gewählt um eine umständliche Anreise zur Arena zu vermeiden.
Heimvorteil und Doppel
Österreich glaubt an die Überraschung und baut nach einer gut verlaufenden Vorbereitung auf zwei Dinge. Mittels Heimvorteil und einem favorisierten Doppel will man sich aus der Außenseiterrolle zum Erfolg schlagen. Letzteres könnte sogar der Schlüssel zum Erfolg werden. Voraussetzung dafür allerdings wären zwei Siege im Einzel. Ob das Melzer gelingt bleibt fraglich, denn hinter seiner Form steht ein Fragezeichen.
Nach dem enttäuschenden Erstrunden-Aus bei den Australian Open konnte der Deutsch-Wagramer zwar ins Viertelfinale von Zagreb einziehen, verlor dort allerdings gegen Michael Berrer, jenseits der Top 100, in drei Sätzen.
Fix ist das Russland im Doppel nicht in Bestbesetzung antreten kann. Denn Dimitri Tursunov sagte bereits letzte Woche verletzungsbedingt ab. Dennoch gibt es mit Nikolay Davydenko oder Igor Kunitsyn gute Alternativen.
Debüt für Trimmel
Clemens Trimmel feiert gegen Russland sein Debüt als Davis-Cup-Kapitän. Letzte Woche war er in Zagreb auf Spionagetour. Er beobachtete wie Kontrahent Mikhail Youzhny als frisch gebackener Zagreb-Tour-Sieger und mit viel Selbstvertrauen nach Niederösterreich kommt.
Neben Melzer und Andreas Haider Maurer wurden außerdem Oliver Marach, Alex Peya und Martin Fischer ins ÖTV-Team nominiert.
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