Doppelt hält besser
Die Mission ist geglückt. Nach den inferioren Einzelpartien am Freitag hatte im Doppel gegolten: "Verlieren verboten!"
Julian Knowle und Alexander Peya schlugen im National Tennis Center von Astana die Gastgeber Andrej Golubjew/Juri Schukin mit 7:6 (5), 6:3, 7:6 (3). Der bereits 38-jährige Knowle spielte nach dreijähriger Daviscup-Pause, als wäre er nie weg gewesen.
Noch besser war allerdings der 32-jährige Wiener Peya, der zu Ostern an der Seite von Oliver Marach in Spanien für den Ehrenpunkt gesorgt hatte. "Wir haben ums Überleben gekämpft, um die Chance, dass wir das noch drehen können. Das war unser Ziel, das ist uns gelungen", sagte ein erleichterter Peya.
Aufbruchstimmung
Die Aufbruchstimmung war gegen Ende der Partie spürbar. Jürgen Melzer und Andreas Haider-Maurer, die am Freitag wohl ihre schlechtesten Leistungen im Team geboten hatten, peitschten die Kollegen nach vorne, auch Kapitän Clemens Trimmel war sichtlich besser aufgelegt.
Und lobte seine routiniertes Doppelgespann: "Sie haben sich auch nach kleineren Rückschlägen nicht hängen lassen und waren das bessere Team."
Jetzt soll das Unmögliche geschafft werden – noch nie zuvor hatte ein österreichisches Daviscup-Team ein 0:2 in einen Sieg verwandeln können. Samstag führte Trimmel noch Einzelgespräche mit den Einzelspielern, um sie psychisch wieder aufzubauen. "Wir müssen aus den Niederlagen vom Freitag lernen, besser und aktiver spielen", weiß Melzer.
Zwei Chancen
Österreichs Nummer eins beginnt heute (9 Uhr MEZ, live ORF Sport+) gegen Andrej Golubew, der am Freitag Haider-Maurer schlug. Vorteil für Melzer: Der Niederösterreicher konnte sich oftmals am Abschlusstag noch steigern. Steht es 2:2, sind die Österreicher im Abschlusseinzel mental im Vorteil.
Andreas Haider-Maurer trifft in diesem auf Melzer-Bezwinger Jewgenij Korolew. Im Ranking liegt der Waldviertler als Nummer 107 immerhin 104 Plätze vor dem Kasachen, außerdem hat er im Daviscup schon viele gute Partien gezeigt. Trimmel freut sich schon: "Wenn wir aus einem 0:2 ein 3:2 machen, ist es emotional noch schöner als ein 3:0 nach zwei Tagen."
Weltrekord
Schafft Österreich das Wunder, dann wartet im Viertelfinale der Sieger der Partie Schweiz gegen Tschechien. Am Samstag stellten die Tschechen mit einer Weltrekord-Partie auf 2:1.
Tomas Berdych und Lukas Rosol schlugen in 7:02-Stunden das Duo Stanislas Wawrinka/Marco Chiudinelli 6:4, 5:7, 6:4, 6:7, 24:22. Es war das längste Match der Daviscup-Geschichte und jenes mit den meisten Games (91).
DAVIS CUP - WELTGRUPPE - 1. Runde:
Kasachstan -
Österreich (
Astana, Indoor, Sand) Zwischenstand 2:1
Freitag:
Andrej Golubjew - Andreas Haider-Maurer 7:6(2),6:3,7:6(5)
Jewgenij Korolew - Jürgen Melzer 7:6(4),6:3,6:2
Samstag:
Golubjew/Juri Schukin - Julian Knowle/Alexander Peya 6:7(5),3:6,6:7(3)
folgt Sonntag (09:00 Uhr MEZ):
Golubjew - Melzer
Korolew - Haider-Maurer
Der Sieger dieser Begegnung trifft vom 5. bis 7. April entweder auf die Schweiz oder Tschechien, der Verlierer muss ins Play-off (13. bis 15. September). Die Auslosung dafür erfolgt am 10. April.
Vorjahresfinalist Spanien steht im Tennis-Davis-Cup vor dem Aus. Ohne Superstar Rafael Nadal liegt der fünffache Champion nach dem ersten Tag des Weltgruppen-Auftakts mit 0:2 gegen Kanada in Vancouver im Hintertreffen.
Albert Ramos verlor am Freitag zunächst gegen Milos Raonic 7:6,4:6,4:6,4:6. Dann war Marcel Granollers beim 1:6,2:6,2:6 gegen Frank Dancevic chancenlos. Neben Nadal fehlen den Spaniern mit David Ferrer und Nicolas Almagro zwei weitere Top-15-Spieler.
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