Daviscup: Dennis Novak verhindert Blamage gegen Finnland
Dennis Novak hat am Samstag nach einer sensationellen Niederlage von Dominic Thiem Österreichs Daviscup-Team doch noch zum 3:2-Sieg über Finnland verholfen. Der 26-jährige Niederösterreicher, der am Vortag noch wegen einer Verkühlung von Sebastian Ofner hatte ersetzt werden müssen, bezwang Harri Heliovaara im entscheidenden Schluss-Einzel nach einem Thriller mit 3:6,6:3,7:6(5).
Österreich spielt damit Anfang März 2020 in der Qualifikationsrunde der obersten Daviscup-Liga um einen Platz beim Finalturnier der besten 18 Teams in Madrid. Die Auslosung dafür erfolgt im November. Die diesjährige Premiere des Events hatte das ÖTV-Team nach einer 2:3-Heimniederlage ohne den erkrankten Thiem gegen Chile verpasst.
Thiem chancenlos gegen die Nr. 163 der Welt
Um halb sieben Ortszeit wurde es ungemütlich in der Metro Areena zu Espoo. Der Alarm machte sich selbstständig und ließ sich erst nach zehn Minuten einstellen.
Fast bildlich: Für Österreichs Daviscup-Abordnung schrillten zu dieser Zeit ebenso die Alarmglocken, es wurde ungemütlich. Dennis Novak lag zu diesem Zeitpunkt im entscheidenden Spiel gegen den Finnen Harri Heliovaara, Nummer 716 der Welt und mit 30 auch nicht als aufstrebendes Talent zu bezeichnen. 1:3 zurück. Der Niederösterreicher verlor zwar den ersten Satz 3:6, fand aber seinen Rhythmus und behielt in der Entscheidungsschlacht die Nerven. Österreichs Nummer zwei siegte 3:6, 6:3, 7:6 (5) und wehrte eine drohende Blamage ab. Das Team von Kapitän Stefan Koubek siegt 3:2, „es war aber keine Heldentat von allen Beteiligten“, formuliert es Top-Trainer Günter Bresnik richtig.
Notwendig gemacht hat ein Entscheidungsspiel Dominic Thiem, der nach einer desaströsen Leistung Emil Ruusuvuori nach nur 70 Minuten 3:6 und 2:6 unterlag – chancenlos gegen die Nummer 163 der Welt. Gegen einen schlechter klassierten Spieler hatte Thiem das letzte Mal im Juni 2017 bei einem sinnlosen Rasenturnier in der Türkei verloren. Freilich spürte der Ranglisten-Fünfte noch die krankheitsbedingte Pause.
„Ich hätte mir gedacht, dass ich ein bisserl weiter bin. Aber ich habe mich ja lange Zeit sehr schlecht gefühlt, seit Kitzbühel eigentlich, da dauert es einfach, bis ich wieder in den Rhythmus komme“, sagt Thiem. Etwaige mentale Probleme wurden nicht erwähnt.
Melzer-Rekord
Jürgen Melzer sorgte erneut für einen österreichischen Rekord, er schraubte seine eigene Daviscup-Bestmarke auf mittlerweile 37 Teilnahmen. (Nur für Statistik-Füchse: Nummer zwei in der heimischen Hitparade ist Alexander Antonitsch mit 27 Mitwirkungen). Der 38-Jährige tat dies erfolgreich: Gemeinsam mit Oliver Marach besiegte er das Gastgeber-Duo Henri Kontinen/Emil Ruusuvuori 7:6, 6:2 und stellte auf 2:1 für Österreich. Das äußerst agile rot-weiß-rote Duo mit einem Durchschnittsalter von 38,5 spielte im ersten Satz ihre ganze Routine aus, nach dem erfolgreichen Tie-Break waren die beiden Olympiahoffnungen nicht mehr zu stoppen. „Wir können sehr glücklich mit dem Match sein“, sagt Melzer.
Anfang März gehts um den Qualifikation für das Weltgruppen-Turnier, den Gegner kennt man erst Ende November. „Natürlich hoffen wir auf ein Heimspiel“, sagt ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda. Für den Optimalfall wird dennoch vorsichtshalber schon eine Halle gesucht.
Finnland - Österreich 2:3
Freitag:
Patrik Niklas-Salminen - Dominic Thiem 3:6,4:6
Emil Ruusuvuori - Sebastian Ofner* 6:3,6:4
* spielte anstelle des erkrankten Dennis Novak
Samstag:
Henri Kontinen/Emil Ruusuvuori - Oliver Marach/Jürgen Melzer 6:7(5),2:6
Emil Ruusuvuori - Dominic Thiem 6:3,6:2
Harri Heliovaara - Dennis Novak 6:3,3:6,6:7(5)
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