Das Team Thiem und ein Leidensgenosse

Lange hatte die Suche angedauert, am letzten Tag der Nennfrist gab es doppelte Entwarnung: Der britische Olympiasieger Andy Murray und die spanische Nummer 5 der Welt, David Ferrer, sagten zu. Vor allem um Murray war es ein Zittern. Beide werden aber am Montag in Wien eintreffen.
Klar ist vor allem um den Briten Murray jetzt ein G’riss. So blieb Österreichs Nummer eins am Samstag in der Stadthalle unentdeckt. Dominic Thiem war hingegen mit seinem ganzen Team da, um seinem besten Freund auf die Tennisschuhe zu schauen. Dennis Novak hatte ein bisserl Pech, verlor in der hochkarätig besetzten Qualifikation gegen den starken Belgier Bemelmans.
Novak, ebenso wie Thiem der Umgebung Wiener Neustadt entsprungen und auch 21 Jahre, ist mittlerweile die Nummer 266 der Welt und trainiert ebenso im Team von Günter Bresnik, dem auch Dominics Vater Wolfgang Thiem angehört. Die meisten Reisen muss er allerdings alleine tätigen. Und finanzieren. Bis vor Kurzem gab es noch Geld für Bresniks Tennis-Schule, dies wurde aber ebenso gestrichen wie die Förderung für Thiem, dessen dreijähriger Vertrag nach einem Jahr aufgelöst wurde. Argument: Weil er selbst bereits hohes Preisgeld erworben habe. Wolfgang Thiem stört auch etwas anderes: "Verbandspräsident Ronnie Leitgeb sagte damals bei der Vertragsunterzeichnung, dass Dominic als Talent, das um Platz 250 in der Weltrangliste rangiert, Geld brauche. Jetzt ist Dennis Novak dort. Und die Förderung wurde eingestellt."
Novak will sich auch ohne Verband durchbeißen. "Dominics Erfolge reißen mit. Ich will bald Top 100 sein." Zumindest Bresnik sagt: "Dennis ist nach Dominic das größte österreichische Talent."
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