Suljovic setzt zum großen Wurf an

Ein Mann im roten Hemd hält einen Dartpfeil in der Hand.
London calling: Der Wiener Mensur Suljovic ist schon zum sechsten Mal bei der WM dabei.

Wonhandreteiti!“ Ist englisch und soll auf Deutsch heißen: 180. Und wird seit Freitag gerne geschrien. Die Zahl, die auch auf Transparenten hoch gehalten wird, ist eine magische im Alexandra Palace in London. Wenn dort ein Spieler jeden seiner drei Pfeile auf dem engsten Raum des Dreifach-20-Feldes versenkt, dann klingt aus Tausenden Kehlen die magische Zahl von 180.

72 Teilnehmer werfen bei dieser WM, die bis zum Finale am 1. Jänner Abend für Abend(außer am 24., 25., 26. und 31. 12.) auf Sport 1 live übertragen wird, ihre Pfeile. Zwei der 72 kommen aus Österreich. Zoran Lerchbacher und Mensur Suljovic. Für den 41-jährigen Steirer Lerchbacher ist es eine Premiere, der gleichaltrige Wiener Suljovic ist schon ein alter Hase im Alexandra Palace, ist schon zum sechsten Mal bei der WM dabei. Vor drei Jahren zog er als erster deutschsprachiger Spieler ins Achtelfinale ein. Um diesen Erfolg zu wiederholen, muss er zwei Partien gewinnen.

Hexenkessel

Suljovic spielt am Donnerstag in Runde 1 gegen den Waliser Mark Webster. Steigt er auf, wartet am Sonntag der Schotte John Henderson auf ihn. Suljovic hat Anfang November für eine kleine Sensation gesorgt, als er bei einem Turnier in Wigan erst im Halbfinale gescheitert ist.

Der Wiener flog schon am Montag nach London, um Lerchbacher zur Seite zu stehen, der Steirer tritt erstmals bei der WM an. Suljovic: „Wenn einer noch nicht dort war, ist er überrascht und überwältigt von der Stimmung. Da wird gesungen, geschrien, manchmal auch geschimpft.“ Seit Freitag geht es im Alexandra Palace rund. Die Fans feierten schon zwei Mal das perfekte Spiel, wenn ein Spieler mit neun Würfen von 501 auf Null (inklusive Schlusswurf in ein Doppelfeld) kommt. 30.000 Pfund gibt es bei der WM für ein derartig perfektes Spiel. Rekordweltmeister Phil Taylor verteidigt seinen Titel und geht einmal mehr als Top-Favorit – auch bei den Wettanbietern – in das Rennen um die Sid-Waddell-Trophy. Michael van Gerwen ist der große Herausforderer des 53-Jährigen. Der 24-jährige Niederländer gewann 2013 die Premier League.

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