Darabos kritisiert ÖOC-Sportler

Sportminister
Norbert Darabos (SPÖ) ist mit dem bisherigen Abschneiden der österreichischen Olympia-Sportler überhaupt nicht zufrieden. "Insgesamt bin ich schon etwas ernüchtert und auch enttäuscht. Nur zu
Olympia zu fahren und die gute Atmosphäre zu genießen, das ist zu wenig. Olympiatourismus, das ist nicht das Ziel. Es ist schon das Ziel, auch Medaillen nach Österreich heimzubringen", sagte Darabos in einem ORF-Radiointerview am Donnerstag. Ähnlich äußerte sich Darabos auch gegenüber der Tageszeitung Österreich.
Es gebe in London zwar noch weitere Medaillenchancen, ungeachtet dessen müsse künftig aber die Sportförderung grundlegend reformiert werden. Darabos will für künftige Olympiaerfolge gewisse Sportarten, "wo man Erfolge einfahren möchte, wo man auch langfristig planen kann", gezielter und großzügiger fördern, so der Minister zum ORF. Man müsse vom Prinzip "Gießkanne" wegkommen. Welche Sportarten gemeint seien, wollte er nicht verraten. "Die müssen definiert werden, da möchte aus London keine Empfehlungen abgeben."
Straffere Strukturen
Gegenüber Österreich kündigte Darabos an, nach
Olympia "Tacheles" reden zu wollen. "Ich werde die Sportförderung auf völlig neue Beine stellen. Alles muss leistungsorientierter werden. Das bisherige System reicht im Schnitt für drei Olympiamedaillen. Im Sommer sind wir von der Weltspitze zu weit weg", erklärte Darabos. Die Neuordnung solle auch die Dachverbände treffen. "Man könnte etwa BSO und ÖOC zusammenlegen und damit für straffere Strukturen sorgen. Wir brauchen ein viel schlankeres System."
Zudem missfällt dem Minister das Auftreten einiger ÖOC-Sportler: "Mich stört auch die Selbstzufriedenheit gewisser Athleten hier in London. Es ist toll, wenn einige Sportler erklären, wie schön das Leben im olympischen Dorf ist, aber an erster Stelle muss der sportliche Erfolg stehen".
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