Corona-Krise: Radprofis fahren mit Kollegen und Fans - virtuell

Dominik Hrinkow allein daheim - und mit Kollegen auf dem Rad per Internet verbunden
Vincenzo Nibali fuhr den Klassiker Mailand-Sanremo. Auch das oberösterreichische Team Hrinkow war unterwegs - mit Patrick Konrad.

Wenn sie schon nicht in der Gruppe trainieren können, dann behelfen sich die Radprofis moderner Technik: Ob in Österreich oder in Italien, etliche Radsportler haben am Wochenende "Ausfahrten" unternommen.

45 Teilnehmer waren beim ersten gemeinsamen Meet Up Ride auf der Rad-App ZWIFT unter dem Motto „WE WILL RIDE ON!“ mit dem Team Hrinkow Advarics Cycleang unterwegs, jeder in seinem individuellen Leistungsbereich, sodass es keinem zu schnell oder zu langsam war und dennoch blieb die Gruppe zusammen. Auch Patrick Konrad vom Team Bora-hansgrohe hatte seinen Spaß und beteiligte sich am Community Ride.

„Dieser erste gemeinsame digitale Ride diente als Testlauf, wurde aber hervorragend angenommen. Wir werden hier weiterarbeiten und noch mehr Möglichkeiten anbieten. Auch schnelle Einheiten oder Wettbewerbe mit unseren Profis werden folgen“, erklärte Dominik Hrinkow. „Leider können derzeit maximal 50 Personen an einem Meet-up teilnehmen.“

Mit gutem Vorbild möchte Hrinkow Advarics Cycleang auf das Training im eigenen zu Hause hinweisen. Das sensibilisieren von Radsportlern steht dabei im Vordergrund. „Nur wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen und gesund bleiben, können wir uns schnellstmöglich wieder am Sport im Freien erfreuen. Das ist unser Beitrag für die Gesellschaft“, betonte Teammanager Alexander Hrinkow.

Community Rides wird es in Zukunft zwei Mal wöchentlich geben: Jeden Mittwoch sowie jeden Samstag um 18.00 Uhr. Einladungen erfolgen via ZWIFT Companion App. Dazu einfach dem Team Hrinkow Advarics Cycleang folgen.

Nibali fährt mit 4.220 anderen

Wie es auch gehen kann, zeigte der italienische Altstar Vincenzo Nibali: Der 35-Jährige aus dem Team Trek-Segafredo fuhr in einer 4.221 Köpfe zählenden Gruppe die letzten 57 Kilometer des Frühjahrsklassikers Mailand-Sanremo. Der Gewinner von Tour de France, Giro d'Italia und Vuelta war so auf den Spuren seines Erfolges von 2018 unterwegs.

Die Gruppe war durch ein Projekt von Garmin Edge und dem Rennorganisator RCS verbunden. Mit dabei war auch Nibalis Landsmann Alberto Bettiol (Education First), der im vergangenen Jahr die Flandern-Rundfahrt gewonnen hat. "Heute konnte ich das Rennen mal auf eine neue und sehr lustige Art bestreiten. Eine schöne Initiative, zu Hause sein und doch mit den Fans etwas gemeinsam zu tun", sagte Nibali, dessen Gedanken vor allem um die mehr als 4.000 Todesopfer der Corona-Krise in seiner Heimat kreisen. "Die Angehörigen können sich oft nicht einmal von jenen verabschieden, die das Virus hinweggerafft hat. Das ist schrecklich. In solchen Momenten können wir nur versuchen, stark und vereint zu bleiben und hoffen, dass sich die Dinge zum Besseren wenden."

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