Clenbuterol - Kälbermastmittel als Doping
Der Wirkstoff
Clenbuterol, der beim spanischen Radprofi Alberto Contador bei dessen Gesamtsieg bei der
Tour de France 2010 nachgewiesen worden war, unterstützt den Aufbau von Muskeln und wird unter anderem in der Kälber- und Schweine-Mast eingesetzt. Verschiedene Tiermast-Skandale führten dazu, dass Clenbuterol in der EU nicht mehr eingesetzt werden darf. Kontrollen werden in der Tierzucht aber nur selten durchgeführt.
Bei hoher Dosierung verlangsamt diese Substanz die Muskelabbauprozesse, die normalerweise ständig im Körper ablaufen. Bei entsprechend angepasstem Trainings- und Ernährungsverhalten kann so ein rascher Muskelaufbau erzielt werden. Immer wieder haben Sportler Clenbuterol verbotenerweise als Dopingmittel benutzt.
Clenbuterol gehört zur Substanzklasse der Beta-2-Agonisten. Solche Wirkstoffe sind in Arzneimitteln gegen Asthma enthalten. Sie erweitern die Bronchien und lassen die Bronchialmuskulatur erschlaffen, um deren Verkrampfung bei einem Asthmaanfall zu lindern. In hohen Dosen können sie die Herzfrequenz und den Blutdruck erhöhen.
Freisprüche
Einer der bekanntesten Clenbuterol-Fälle betraf die deutsche Sprinterin Katrin Krabbe, die 1992 der Einnahme überführt wurde. In der jüngeren Vergangenheit gab es aber auch zwei Fälle, in denen Sportler nicht bestraft wurden. So wurde der dänische
Radprofi
Philip Nielsen von der Antidoping-Agentur seines Landes freigesprochen. Nielsen hatte im Mai 2010 an der Mexiko-Rundfahrt teilgenommen und konnte den Nachweis erbringen, dass der erhöhte Wert durch den Verzehr von verseuchtem Rindfleisch zustande gekommen war. Dem Italiener Alessandro Colo, der ein Jahr zuvor ebenfalls dort positiv getestet worden war, nützte dieses Argument nichts, er wurde für ein Jahr gesperrt.
Der deutsche Tischtennisspieler Dimitri Ovtcharov wurde in China positiv auf Clenbuterol getestet, aber freigesprochen. Er hatte offenbar verunreinigte Rindfleisch gegessen und konnte unter anderem mittels Haarproben entlastendes Material vorweisen.
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