Chaos und Kritik: Spieler überrascht von French-Open-Verlegung

French-Open-Spezialist: Thiem im Vorjahr nach dem Sieg über Djokovic
Der neue September-Termin der French Open war nicht abgesprochen. Nun wurde die Spielpause bis 7. Juni verlängert.

Während die Tennis-Profis aufgrund des Coronavirus zur Untätigkeit gezwungen werden, sorgt eine Entscheidung für helle Aufregung unter den Stars.

Die French Open wurden vorerst einmal nach hinten verlegt und sollen statt im Mai/Juni heuer von 20. September bis 4. Oktober stattfinden. Postwendend wurde Kritik laut.

Was erregt die Gemüter im Tennis-Zirkus? „Mit einer Absage der French Open war zu rechnen, man hätte vorab auch die Spieler und Spielerinnen über die Verlegung informieren müssen“, sagt Ex-Profi Alexander Antonitsch. Auch Dominic Thiem, in den beiden vergangenen Jahren in Paris jeweils erst im Finale von Sandplatz-König Rafael Nadal besiegt, wusste nichts von einer Verschiebung.

Verläuft alles wie geplant, würden die French Open eine Woche nach dem Finale der US Open über die Bühne gehen, die auf Hartplatz gespielt werden. Auch in New York überlegt man aber noch eine Verlegung. Eine Woche Pause zwischen zwei Grand-Slam-Turnieren? Ähnliches gab es noch vor ein paar Jahren, als zwischen den French Open und Wimbledon nur zwei Wochen lagen. Mittlerweile sind es deren drei.

Pause verlängert

Vorausgesetzt, es wird gespielt. Am Mittwoch beschlossen die Spieler- und Spielerinnenvereinigungen ATP und WTA eine Verlängerung der Pause auf 7. Juni. Das heißt, dass auch die Sandplatz-Klassiker von Madrid und Rom nicht wie geplant stattfinden können.

Gegenveranstaltung

Noch ein Problem taucht auf: Die French Open würden gleichzeitig mit dem Laver Cup stattfinden (25. bis 27. September in Chicago), dem Liebkind von Roger Federer, der nach einer Knie-Operation seit Februar pausiert. Der Schweizer hat ja schon mehrmals auf den Sandplatz-Klassiker in Paris verzichtet (2016 bis 2018), aber wer spielt mit dem Routinier in Chicago?

Telefonkonferenzen

Und wie geht es in Österreich weiter? Ursprünglich wäre für 22. März eine Generalversammlung zur Zukunft des Österreichischen Tennisverbandes (ÖTV) angesetzt worden, die längst abgesagt ist. „Wir arbeiten ständig an der Weichenstellung für die Zukunft“, sagt ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda. Nachsatz: „Natürlich nur über Telefonkonferenzen.“

Auch mit Sportminister Werner Kogler werde in den nächsten Tagen gesprochen.

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