Britische Olympia-Boxer top - Fiasko für US-Boys

Die ukrainischen Boxer haben ebenfalls groß aufgetrumpft, die ohnehin schon angeschlagen US-Amerikaner versanken dagegen in der Bedeutungslosigkeit. Die Briten brachten drei Olympiasieger hervor und kassierten zudem eine Silber- und eine Bronzemedaille.
Das ist das beste Ergebnis für die Faustkämpfer von der Insel seit 1908. Für die Ukraine, die Heimat der Klitschko-Brüder, gab es fünf Medaillen (2/1/2). Auch die Kubaner kamen auf zwei Siege (2/ -/2). Luke Campbell im Bantamgewicht und Anthony Joshua im Superschwergewicht sowie Nicola Adams im ersten olympischen Frauenturnier waren als Goldmedaillengewinner die britischen Helden. Joshua entthronte in der Königsklasse des Boxens am Sonntag den zehn Jahre älteren Peking-Olympiasieger Roberto Cammarelle aus Italien. "Sonntag ist ein heiliger Tag, und ich wurde gesegnet. Das ist viel mehr als eine Goldmedaille, es ist eine Lebenserfahrung", sagte Joshua pathetisch, nachdem ihn 10.000 Fans in der ExCeL-Arena zum hauchdünnen Erfolg nach Hilfspunkten getrieben hatten.
Ganz andere Erfahrungen mussten die Amerikaner machen. Ihr Niedergang im Ring hat sich in London fortgesetzt. Nicht einen Finalisten und nicht einmal eine Medaille gab es für die in der olympischen Historie mit 48 Gold- und insgesamt 109 Medaillen führende Nation bei den Männern. Lediglich der Sieg von Claressa Shields im Frauenturnier konnte das Fiasko ein wenig überdecken.
Der Weltverband ( AIBA) scheut sich neuerdings nicht mehr, Fehlurteile zu korrigieren. Das passierte in London zweimal. "Wir wollen einen fairen Sport und setzen auf Transparenz", sagte AIBA-Präsident Wu Ching-Kuo. Zudem wird das olympische Boxen ab 2013 renoviert: eigene Profis des Weltverbands werden zugelassen, der Kopfschutz fällt, Profi-Kampfrichter werden eingeführt. Das Frauen-Turnier hat Wu als Bereicherung gelobt. Beim nächsten Mal werden es mehr als nur drei Klassen sein - das geht zulasten der Männer.
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