Brändle im EM-Zeitfahren von der Rolle und nur 23.

Der Österreicher nimmt seine Mitstreiter in den Höhen ins Visier.
"Ab der Hälfte war es nur noch ein Kampf": Der Vorarlberger hatte auch Pech mit einem Reifendefekt.

Radprofi Matthias Brändle hat am Mittwoch in Glasgow mit EM-Rang 23 in seiner Lieblingsdisziplin Zeitfahren eine Enttäuschung erlebt. Im Vorjahr in Herning/Dänemark hatte er Bronze nur um fünf und den Sieg um neun Sekunden verpasst, diesmal lag er nach 45,7 km im Ziel satte 3:52,18 Min. zurück. Der Sieger hieß wie 2017 Victor Campenaerts, der Belgier gewann hauchdünn mit 63/100 Vorsprung.

Campenaerts war nach dem ersten Viertel des Rennens bloß auf Rang zehn gelegen, hantelte sich aber bei den nächsten Zwischenzeiten über die Plätze drei und zwei letztlich ganz nach oben. Sein großer Konkurrent war 2016-Sieger Jonathan Castroviejo. Der Spanier war als Sechstletzter gestartet, führte lange und lag 30 Sekunden vor Ende 47/100 voran. Campenaerts hatte den Vorteil, als Letzter gestartet zu sein und leistete auf den letzten Metern Maßarbeit.

"Da hat etwas nicht gepasst"

Während der drittplatzierte Maximilian Schachmann bereits 27,38 Sekunden Rückstand hatte, bewegte sich Brändle nie im Bereich der Podestplätze. Nach den Rängen 16, 20 und 22 bei den Zwischenzeitnahmen ließ der Ex-Stundenweltrekordler schließlich nur elf seiner Konkurrenten hinter sich. Wie beim Damen-Rennen am Vormittag war die Straße nass, der Regen fiel aber nicht ganz so schlimm aus. Für Brändle machten die Verhältnisse an diesem Tag aber nicht den Unterschied aus.

"Am Schluss bin ich da kein Risiko mehr eingegangen, weil ich schon so weit hinten war", sagte Brändle der APA - Austria Presse Agentur. Am Anfang sei er aber ganz gut ins Fahren gekommen. "Aber dann bin ich irgendwie explodiert. Dann ist es schwerer und schwerer geworden. Ab der Hälfte war es nur noch ein Kampf bis ins Ziel."

500 m vor dem Ziel hat den 28-jährigen Vorarlberger auch noch ein Reifendefekt ereilt. "Es hat einfach nicht sollen sein. Da habe ich austauschen müssen. Aber das sind auch nur 30, 40 Sekunden, die ich verloren habe. Also heute war ich weit weg. Es war nicht mein Tag." Er wisse zwar nicht, was in der Vorbereitung falsch gelaufen sein könnte. "Aber wenn man das heute anschaut, dann hat etwas nicht gepasst."

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