Biathleten wollen mit Trainer Krug wieder Erfolge
Der Deutsche nannte am Dienstag eine Medaille bei der WM 2013 und Weltcup-Podestplätze als Nahziel. Auf längere Sicht soll ein schlagkräftiges Team für die Heim-WM 2017 in Hochfilzen aufgebaut werden.
"Wir wollen wieder vorne dabei sein. Es ist ein Startplatz im Weltcup verloren gegangen, das soll sich wieder ändern. Wir wollen jedenfalls zurück unter die Top 5 im Nationencup und auch bei der WM eine Medaille holen, ganz klar. Und natürlich den einen oder anderen Stockerlplatz im Weltcup erreichen", sagte Krug in Asten.
Der gebürtige Thüringer war zuletzt als IBU-Cup-Trainer der deutschen Damen in Ruhpolding tätig. Für seinen ersten Cheftrainerposten musste er nicht nach Österreich übersiedeln, weil er seit Jahren nur wenige Kilometer jenseits der Grenze im bayrischen Inzell wohnt. Die bisherige Vorbereitung sei reibungslos verlaufen, berichtete Krug. In einigen Bereichen ortet er bis zum Weltcupauftakt Ende November in Östersund aber noch "Verbesserungsbedarf", das sei zu Beginn einer Zusammenarbeit aber normal.
Den Weg zurück in die Erfolgsspur bezeichnete er aufgrund der internationalen Leistungsdichte als keineswegs leicht. "Wir sind seit Mai vorangekommen, wir werden aber auch Geduld haben müssen. Der Weg zurück ist lang", sagte Krug und bekräftigte, dass in allen Bereichen Gas gegeben werden müsse.
Der ÖSV hat als Reaktion auf die schlechten Ergebnisse auch das Konzept der zwei separaten Trainingsgruppen aufgegeben. Einzig Christoph Sumann, der sein angekündigtes Karriereende wegen der schwachen vergangenen Saison um zwei Jahre nach hinten verschoben hat, bereitete sich individuell vor. Der Olympia-Zweite von 2010 übersiedelte von der Steiermark nach Innsbruck, um das nahe Seefeld als Trainingsbasis nutzen zu können. "Nach schlechten Phasen habe ich immer große Veränderungen vollzogen und die waren immer von Erfolg gekrönt", meinte Sumann zum Umzug samt Familie.
Mit Krug stehe er in ständigem Kontakt, die Zusammenarbeit funktioniere bestens. "Der Trainerwechsel war überraschend, aber so ist das Geschäft. Es gibt viel neuen Input, wir sind aber immer auf einem grünen Zweig", sagte Österreichs erfolgreichster Skijäger der Geschichte gegenüber der APA.
ÖSV-Biathlonchef Markus Gandler begründete die Abkehr von Ex-Trainer Reinhard Gösweiner, der die Truppe um Dominik Landertinger, Sumann und Daniel Mesotitsch seit 2009 zu mehreren WM- und Olympiamedaillen geführt hatte, mit zwei mageren, keineswegs zufriedenstellenden Jahren. "Es war an der Zeit, etwas zu ändern. Die Erfolge von vor drei, vier Jahren wollen wir wieder erreichen. 50 Nationen mischen mit, aber wir wollen wieder unter die ersten drei", sagte Gandler, der Krug als erfahrenen und richtigen Mann für diese Aufgabe bezeichnete.
Der Neo-Coach betonte, dass auch die neu strukturierte Nachwuchsarbeit, die im ÖSV jetzt sein Vorgänger Gösweiner koordiniert, ein wichtiger Erfolgsbaustein sei. Das nahende Karriereende von Sumann, Mesotitsch (beide 36) und Fritz Pinter (34) bereite ihm kein Kopfzerbrechen, auch bei der Heim-WM 2017 werde man konkurrenzfähig sein. "Da mache ich mir keine Sorgen. Die Quantität ist da, jetzt muss man für die Qualität sorgen, man muss immer wachsam sein", so Krug zur APA.
Sein Sportlicher Leiter im ÖSV, Hans Pum, glaubt an die Trendwende und eine erfolgreiche Saison. "Die Mannschaft war sehr erfolgreich und ich bin überzeugt, dass wir wieder dort hinkommen, wo sie waren und noch stärker werden", so Pum.
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