Bauer-Plönzke siegte bei CDI 3*-Premiere in Wien

Nun hat Anja Bauer-Plönzke den ersten auch für die Weltrangliste zählbaren Dressur-Erfolg in der Wiener Stadthalle gefeiert. Die 42-jährige Deutsche gewann am Sonntag auf Le Mont d'Or mit 75,975 Prozentpunkten die Grand Prix Kür (CDI 3*) vor der Irin Anna Merveldt und der Japanerin Yuko Kitai.

"Man freut sich herzlich. Das ganze Event ist herrlich. Letztes Jahr ist es ausgefallen, aber es hat sich sehr zum Positiven verändert", sah die Siegerin schon sichtbare Veränderungen im Umfeld. Die Dressur soll in den kommenden Jahren einen besseren Stellenwert in Wien erhalten, mit der mit 10.000 Euro dotierten Prüfung ist er schon heuer angehoben worden. "Unser Sport ist hier immer ein bisschen als Stiefkind gehalten worden. Es gab Jahre, da gab es gar keine Dressur hier", erinnerte sich Bauer-Plönzke im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.

Natürlich werde es einige Zeit dauern, ehe man Wien auch als Dressur-Fixpunkt etablieren wird können. "Jeder Reiter hat ein paar Turniere, die ihm wichtig sind. Der Turnierplan ist sehr voll. Aber es werden hier nach und nach mehr Reiter kommen, weil es auch eine schöne Stadt und ein tolles Event ist", glaubt Bauer-Plönzke.

Die Weltranglisten-38. sieht den Springsport als für die "breitere Masse" interessanter und auch "leichter verständlich". Der Unterschied zum Springreiten aus Reitersicht? "Wir haben als Dressur-Reiter nicht so ganz das Auge, weil wir es nicht schulen. Ich würde mich nicht trauen, über so einen S-Parcours zu gehen. Da würde ich mal klein anfangen", sagte Plönzke lachend.

Was die Deutsche zu Österreichs bester Dressur-Reiterin Victoria Max-Theurer sagt, die wegen einer Fünfstern-Prüfung in Stuttgart kommende Woche in Wien nicht an den Start geht? "Vicki reitet schon gut, das muss man ihr lassen. Sie hat natürlich auch die Möglichkeit, sich gute Pferde zu besorgen, was viele andere sich mühsam auch erarbeiten müssen", stellte die frisch gebackene Wien-Siegerin fest. Ihren mittlerweile zwölfjährigen Wallach Le Mont d'Or hat sie als Siebenjährigen gekauft. "Damals wollte ihn keiner haben." Aber Max-Theurer reite auch immer bei Olympischen Spielen und Championaten. "Da ist sie auch mit unter den Besten, und gehört dort schon hin."

Für das 2. Wiener Pferdefest plant Veranstalter Göllner, die Eishalle als Abreiteplatz dazuzunehmen. Das wäre ein wichtiger Schritt für eine weitere Aufwertung auch für die Dressur und auch Voraussetzung für ein mögliches Weltcup-Turnier der Springreiter in der Stadthalle.