Zukunft von Basketball-Teamchef Kemzura offen

Für Österreichs Basketball-Herren ist am Sonntagabend mit der Rückkehr aus Dänemark der achtwöchige Nationalteam-Sommer zu Ende gegangen. Obwohl die Qualifikation zur EM 2017 und damit das angestrebte Ziel verpasst wurde, fand Coach Kestutis Kemzura anerkennende Worte für seine Burschen. Ob er den Job beim ÖBV fortsetzt, ließ der Litauer im APA-Gespräch offen.
Der Fachmann, der schon bei Olympischen Spielen, einer Weltmeisterschaft sowie zwei Europameisterschaften als verantwortlicher Trainer dabei war, attestierte den österreichischen Spielern, in den vergangenen Wochen "gut gearbeitet" zu haben. "Wir haben viel investiert, uns stetig verbessert, aber unser Fortschritt war leider nicht genug. Wir haben uns nicht für die EM-Endrunde qualifiziert."
Knappe Spiele
Nach Gründen befragt, führte Kemzura u.a. mangelnde Erfahrung und auch Verletzungspech an, fügte jedoch sogleich hinzu, dass es dennoch recht knapp gewesen sei. Im Heimspiel gegen Deutschland etwa sei sein Team "einen Wurf vom Sieg entfernt" gewesen. Die verlorene, bereits bedeutungslose Partie vom Samstag in Dänemark sei auch "Kopfsache" gewesen.
Kemzura jammerte keinesfalls, hielt aber dennoch fest, dass es von Anfang der Vorbereitung an Probleme mit Verletzungen gegeben habe. Der Ausfall von Thomas Klepeisz (Bänderriss im rechten Knöchel) wenige Tage vor dem Start in die EM-Qualifikation habe schließlich besonders schwer gewogen. Der Point-Guard habe nicht nur als "sehr wichtiger Spieler", sondern auch als Persönlichkeit gefehlt, sagte der Litauer.
Österreich müsse professionell weiterarbeiten und natürlich die Lehren aus der verpassten EM-Qualifikation ziehen. Dann stehe einer erfolgreichen Zukunft nichts im Wege. Ob mit oder ohne Kemzura, war vorerst ungewiss. Er sei traurig und enttäuscht, "weil wir unser Ziel nicht erreicht haben", resümierte der 46-Jährige. "Aber ich weiß, dass wir den richtigen Weg gegangen sind."
Bedenkzeit
"Es macht mir Freude, hier zu arbeiten", sagte Kemzura. Dennoch brauche er hinsichtlich seiner Zukunft vorerst einmal Bedenkzeit und wolle die vergangenen Wochen verarbeiten. Am Montag kehrte der Coach mit seinem litauischen Trainerstab in die Heimat zurück.
Gedanken über ihre Zukunft müssen sich auch zwei Teamspieler machen, die zu Wochenbeginn noch ohne Verein sind. Rasid Mahalbasic, zuletzt Nischnij Nowgorod (RUS), und Moritz Lanegger, zuletzt Güssing, warten auf Angebote.
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