Doping-Sorgen in der MLB

Die Doping-Dämonen sind zurück. Der Blick sollte in der Major League Baseball (MLB) eigentlich nach vorne gehen - auf die am Sonntag beginnende neue Saison. Doch vor dem Eröffnungsspiel zwischen den Houston Astros und den Texas Rangers schwebt einmal mehr das Thema illegale Substanzen wie ein Damoklesschwert über der traditionsreichsten US-Sportart.
Dopingsumpf in Florida

Rodriguez ließ umgehend verlauten, dass er kein Patient von Bosch gewesen, weder von ihm behandelt noch beraten worden sei. Doch der Third Baseman und MLB-Topverdiener mit 28 Millionen US-Dollar (21,87 Mio. Euro) Jahresgehalt hatte schon in der Vergangenheit vehement Dopingmissbrauch geleugnet, ehe er vor vier Jahren zugab, während seiner Zeit bei den Texas Rangers von 2001 bis 2003 illegale Substanzen genommen zu haben.
Stolzer Tag für den Baseball
Der erneute Doping-Skandal trifft die Liga in einer Zeit, in der man sich auf einem neuen Weg im Kampf gegen verbotene Mittel wähnte. Zu Jahresbeginn hatten sich MLB und Spielergewerkschaft auf die Einführung von Bluttests auf HGH während der Saison geeinigt - zuvor gab es lediglich Kontrollen in der Saisonpause- oder Vorbereitung. Im Labor der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) in Laval/Kanada sollen Unterlagen mit Testosteron-Basiswerten der Spieler geführt werden.
Angst vor Kopfschmerzen
Catlin kritisiert schon lange das Testprogramm der MLB, wirft ihr Subjektivität vor. Die Liga ist mittlerweile vor Gericht gezogen, hat "Biogenesis" und Firmeninhaber Bosch verklagt. Der Vorwurf: Durch den Verkauf von Dopingmittel an MLB-Spieler sei es diesen ermöglicht worden, illegale Substanzen zu besitzen und/oder zu nehmen und so gegen das gemeinsame Doping-Präventiv-Programm zu verstoßen.
Arzt untergetaucht
Da die Medien die ihnen vorliegenden Unterlagen nicht herausrücken wollen, erhoffen sich Selig und Co. durch die Klage nun an Original-Dokumente von Bosch zu kommen. Doch es gibt bereits Zweifel, ob diese überhaupt noch existieren. Der Arzt selbst kann nichts zur Auflösung beitragen, er ist seit Monaten untergetaucht, seine Klinik geschlossen.
Damit bleibt die Frage, ob die MLB ihre Stars auch ohne Dopingbeweis sperrt - bei Erstvergehen 50 Partien, bei Wiederholung 100 Spiele. Sie dürfte es, gemäß ihrer eigenen Statuten, reicht bereits der Verdacht dazu aus. Dennoch ist bisher lediglich ein Spieler eines Farmteams sanktioniert worden. Die namhaften Stars indes fiebern der neuen Saison entgegen.
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