Bach kandidiert als IOC-Präsident
Der Deutsche Thomas Bach hat am Donnerstag seine Kandidatur für das IOC-Präsidentenamt verkündet. Als "Reformer und Bewahrer" will der 59-Jährige das Erfolgsmodell Olympia in die Zukunft führen. Mit dem Schritt, als Erster seine Ambitionen auf das wichtigste Amt im Weltsport öffentlich zu machen, hat der aktuelle IOC-Vizechef seinen Führungsanspruch demonstriert. "Das ist eine einmalige Gelegenheit, dem Sport vieles zurückzugeben. Das ist meine Motivation", sagte Bach am Donnerstag in Frankfurt.
Der Wirtschaftsanwalt ist vorsichtig optimistisch, hat aber schwer berechenbare Gegner. "Man kandidiert, um dann im Wahlkampf auch erfolgreich zu sein. Dem gehört meine ganze Konzentration", erklärte Bach. Die 125. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees ( IOC) wird am 10. September in Buenos Aires entscheiden, wer als neunter IOC-Präsident die Nachfolge des Belgiers Jacques Rogge antritt.
Konkurrenten
Sein vermutlich härtester Rivale im Ringen um den begehrten Posten, Richard Carrion, will seine Kandidatur zeitnah ebenfalls bekanntgeben. Der 60-jährige Banker aus Puerto Rico, Direktor der Finanz-Kommission im IOC und damit wichtigster Geldbeschaffer für Rogge, hat für die Olympier den Rekord-TV-Deal mit dem US-Giganten NBC über 4,382 Millionen Dollar für die Spiele 2014 und 2016 ausgehandelt - über das Geld hinaus äußert er sich aber selten zur olympischen Politik.
Neben Carrion werden als ernstzunehmende Konkurrenten Ser Miang Ng aus Singapur, Organisator Ex-Chef der ersten Jugendspiele und großer Hoffnungsträger der aufstrebenden Sportmacht Asien, der ukrainische Stabhochsprung-Weltrekordler Sergej Bubka und die Schweizer IOC-Granden Rene Fasel, Chef der olympischen Wintersportverbände, und Denis Oswald, langjähriger Anführer der olympischen Sommersportverbände, gehandelt.
Nur einmal in seiner Historie wurde das IOC von einem Nicht-Europäer angeführt - von 1952 bis 1972 vom US-Amerikaner Avery Brundage. Allerdings stellte sich das IOC in seiner 119-Jährigen Geschichte bei Abstimmungen oft genug als undurchschaubar dar.
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