Australian Open: Das Wichtigste zum Grand-Slam-Auftakt

Tennis - Australian Open - Margaret Court Arena, Melbourne, Australia
Die Tennis-Saison feiert ihren ersten Höhepunkt - auch wenn ein tränenreicher Abschied vorerst alle überstrahlt.

Am Montag starten die Tennis-Stars mit den Australian Open so richtig in die neue Saison hinein. In der großen KURIER-Vorschau sind all die Punkte aufgelistet, auf die es 2019 in Melbourne ankommt.

Der Abschied
Schon vor den ersten Aufschlägen sorgte ein Brite für Schlagzeilen. Andy Murray, ehemalige Nummer eins, kündigte unter Tränen an, dass er zum letzten Mal als Spieler die Australian Open beehrt. Der 31-Jährige leidet seit 20 Monaten unter Hüftschmerzen, auch eine Operation im Vorjahr brachte keine Genesung. „Ich habe mit meinem Team gesprochen und gesagt, dass ich so nicht weitermachen kann“, sagt Murray. Wenn nicht in Melbourne, so ist spätestens im Juli nach Wimbledon Schluss.

Die Favoriten
Dass Murray heuer seinen allerersten Australian-Open-Titel (fünf Final-Niederlagen) holt, ist auszuschließen. Stefan Koubek, heute Daviscup-Kapitän, traut seinem Freund Roger Federer den siebenten Australian-Open- bzw. den 21. Grand-Slam-Titel insgesamt zu: „Er scheint fit zu sein und hat zuletzt auch Selbstvertrauen getankt. Wenn er gut durch die erste Woche kommt, ist ihm wieder alles zuzutrauen. Aber vor allem muss man Novak Djokovic und auch Rafael Nadal auf der Rechnung haben.“ Auch Alex Antonitsch nennt die üblichen Verdächtigen. „Ich glaube nicht, dass es einen Außenseitersieg gibt. Djokovic und Titelverteidiger Federer sind die Favoriten. Nadal hat seit September kein Turnier gespielt“, sagt der Ex-Profi, der ab Montag auf Servus TV jeden Tag ein Match als Co-Kommentator begleitet, allen voran die Partie(n) von Dominic Thiem.

Die Österreicher
Thiem ist im Single allein, nachdem Dennis Novak, Sebastian Ofner, Jurij Rodionov und Barbara Haas in der Qualifikation gescheitert sind. Für den Ranglisten-Achten geht es um den ersten Viertelfinaleinzug in Melbourne. Zunächst wartet der Franzose Benoît Paire. „Der ist eine Wundertüte, da kann alles passieren. Es hängt sehr viel von Dominic ab“, sagt Trainer Günter Bresnik.

Für Antonitsch sollte Thiem als „konstanterer Spieler gewinnen“. Boris Becker, zweifacher Melbourne-Champ, lobt den Niederösterreicher generell: „Thiem kann auf allen Belägen gewinnen und hat aufgrund seiner Physis Vorteile in Best-of-5-Matches.“ Im Doppel verteidigt Oliver Marach mit dem Kroaten Mate Pavic den Titel, auch Alexander Peya (mit dem Kroaten Nikola Mektic) und Philipp Oswald (mit dem Deutschen Tim Pütz) sind dabei.

ÖTV-Historie
Österreichs Damen mochten das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres nicht so gern, die Herren waren einige Male obenauf in Down Under. Thomas Muster kam 1989 und 1997 bis ins Halbfinale. Peter Feigl erreichte 1978 das Viertelfinale, Stefan Koubek 2002. Und das, nachdem er in den ersten beiden Runden jeweils einen 0:2-Satzrückstand wettmachen musste. Zum Auftakt lag er gegen den Franzosen Saulnier gar 0:6, 1:6 und 1:4 und 15:40 zurück. „Ich war zu diesem Zeitpunkt hilf- und planlos. Mein Trainer Joakim Nyström sagte nur: ‚Hau einfach drauf.‘ Dann waren noch ein paar enge Punkte dabei, aber nach dem dritten Satz war ich im Match.“

Koubek siegte letztlich 0:6, 1:6, 7:6, 6:4, 8:6. Einen Titel im Melbourne holten neben Marach auch Jürgen Melzer und Lucas Miedler – jeweils im Junioren-Doppel (1999 bzw. 2014).

Neuerungen
Heuer gibt es erstmals eine Hitze-Regel (Unterbrechungen bei 40 Grad Celsius). Zudem gibt es im Entscheidungssatz bei Herren (Satz fünf) und Damen (drei) erstmals ein Tie-Break.

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