Auch ASKÖ kritisiert Regierung: "Gesundheitspolitischer Amoklauf"
Der Sport-Dachverband ASKÖ hat sich der Kritik von Sport Austria angeschlossen und zeigt Unverständnis für die kürzlich verkündete Fortsetzung des Lockdowns auch im Breitensport. Kinder weiter vom Vereinssport fernzuhalten, obwohl es Konzepte, Ideen und den Willen zum Mitmachen von allen gebe, ruiniere den gesamten Nachwuchssport im Nicht-Profi-Bereich und grenze an Fahrlässigkeit und gesundheitspolitischen Amoklauf, heißt es in einer ASKÖ-Aussendung.
Sport-Austria-Präsident Hans Niessl hatte kürzlich kritisiert, dass der Gesundheitsminister den Sport bis jetzt nicht als Gesundheitsfaktor berücksichtige und u.a. gefordert, die mittlerweile für Schulen geltenden Maßnahmen (u.a. Selbsttests) auch im Sport zur Anwendung kommen zu lassen. Hermann Krist erweiterte die Kritik dahin gehend, als dass die Entscheidung alle Altersgruppen betreffe. "Auch unsere erwachsenen und älteren MitbürgerInnen wollen Sport im Verein betreiben", so der Präsident des größten der drei heimischen Sport-Dachverbände.
Keine Chance
Laut der Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich lasse die Bundesregierung die Argumente des organisierten Sports weiterhin unbeachtet und dem Amateur-, Breiten- und Leistungssport damit keine Perspektive für Vereins(mannschafts)trainings. Die Sportvertretungen der rund 15.000 organisierten Sportvereine hätten sich unter anderem als zusätzliche Teststationen angeboten.
Statement von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Die Grünen)
Man sehe im Sport seit Beginn keine Clusterbildungen und habe Sportminister Werner Kogler schon seit September die Möglichkeiten der Schnelltestungen in den Vereinen vorgeschlagen, heißt es weiter. Daher sei nicht zu verstehen, dass negativ getestete Personen im Breiten- und Amateursport keine Chance bekommen sollen, sich zu Trainings zu treffen.
Teil der Lösung
Der Sport habe seit Beginn der Pandemiekrise alle Schritt verständnisvoll mitgetragen, so Krist weiter. Sport sei Teil der Lösung, die auch darin bestehe, durch das dichte Vereinsnetzwerk eine intensive Teststrategie mit bis zu 2,1 Millionen Menschen zu ermöglichen. Gefordert sei deshalb ein sofortiges Spitzengespräch mit dem Sportminister sowie dem Gesundheitsminister.
Gefordert werden dabei letztlich eine umgehende Öffnung der Sportanlagen (unter Regeln), Zugang zu Kindergärten und Schulen, die Einbeziehung der Vereine in die generelle Teststrategie sowie klar geregelte Teilnahmemöglichkeiten für Fans und Zuseher. Krist: "Der Breiten-, Gesundheits- und Amateursport liegt am Boden und der Schaden wird immer größer. Da helfen die wenigen Ausnahmen nichts."
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