Federers Größe nach (fast) perfekter Leistung

Andy Murray und Roger Federer beim Tennismatch.
Der Schweizer zeigt sich im Nachhinein froh, dass er Andy Murray in London nicht die Höchststrafe erteilt hat.

Roger Federer hat am Donnerstagabend eine fast perfekte Leistung gebracht. Bei den ATP-World-Tour-Finals in London entging sein Gegner Andy Murray im letzten Spiel der Gruppe B nur hauchdünn der "Höchststrafe" im Tennis, denn Federer war nur zwei Punkte von einem 6:0,6:0-Sieg entfernt gewesen. Murray gelang doch noch das Ehren-Game, der Schotte schied aber vorzeitig aus.

Roger Federer bei einem Tennismatch in rotem Hemd und Stirnband.
epaselect epa04488487 Switzerland's Roger Federer returns to Britain's Andy Murray during a round robin match at the ATP World Tour Finals mens tennis tournament at the O2 Arena in London, Britain, 13 November 2014. EPA/ANDY RAIN
Für Federer bedeutete es bei seiner 13. Teilnahme beim Saison-Abschlussturnier die zwölfte Halbfinal-Teilnahme und die Egalisierung des Rekords von Ivan Lendl. Der 33-jährige Schweizer Superstar trifft am Samstag auf den Zweiten der Gruppe A und dürfte mit dem Gruppensieg erst im Endspiel auf Novak Djokovic treffen. Der Serbe konnte Freitag mit einem Sieg über Tomas Berdych nicht nur das Halbfinale, sondern auch die Nummer-eins-Position per Jahresende fixieren. Zweiter Halbfinalist aus Gruppe B ist der Japaner Kei Nishikori (ATP-Nr. 5).

Der Halbfinaleinzug Federers war schon vor dessen letztem Gruppenmatch fix gewesen und der Schweizer spielte gegen Murray vor 18.000 Zuschauern befreit auf. Er zog alle Register seines Könnens.

Keine Doppel-Null

"Die Dinge sind sehr gut für mich gelaufen. Ich konnte Andy sehr oft unter Druck setzen und das Match hätte für mich gar nicht besser verlaufen können", meinte Federer in seiner gewohnt bescheidenen Manier. Obwohl er auf dem Platz durchaus gewillt war, Murray auch ohne Game-Gewinn vom Platz zu schicken, war er im Nachhinein froh, dass es nicht zur Doppel-Null kam. "Am Ende war ich glücklich, dass ich nicht schon das vorletzte Game gewonnen habe. Es fühlt sich nicht gut an, ich mag es nicht."

Andy Murray trocknet sich während eines Tennisspiels mit einem Handtuch das Gesicht.
Andy Murray of Britain reacts during his men's singles tennis match against Roger Federer of Switzerland at the ATP World Tour Finals at the O2 Arena in London November 13, 2014. REUTERS/Stefan Wermuth (BRITAIN - Tags: SPORT TENNIS)
Murray hätte einen Zweisatz-Sieg gegen Federer gebraucht, um sich selbst noch für das Halbfinale zu qualifizieren, doch davon war der Wien-Sieger meilenweit entfernt. "Zwar bin ich von meiner Leistung enttäuscht", sagte Murray. "Aber auch wenn ich gut gespielt hätte, hätte er wohl gewonnen. Er hat außerordentlich gut gespielt. Es ist sehr frustrierend, wenn man versucht, sein Bestes zu geben", anerkannte der Schotte nach der 55-Minuten-Lehrstunde.

Federer könnte nun, je nach Ausgang der letzten Spiele in Gruppe A am Freitag, im Halbfinale auf seinen Landsmann Stan Wawrinka treffen.

Kommentare