Auch 2014 ist im Tennis alles Roger
Gutes Spiel, schlechtes Ende. Roger Federer scheiterte auch in seinem ersten Gruppenspiel beim ATP-Finale in London am Serben Novak Djokovic – wie schon vor vier Tagen im Semifinale von Paris-Bercy in drei Sätzen. Dieses Mal mit 4:6, 7:6 und 2:6.
Geht eine grandiose Karriere zu Ende? „Nein“, sagt Tenniskenner und Thiem-Coach Günter Bresnik. „Es hat in beiden Spielen nicht viel gefehlt. Er ist immer noch nahe dran an der Weltspitze.“
Anders denkt Federers Bezwinger. „Roger bewegt sich nicht mehr so gut wie früher, aber man darf ihn nie unterschätzen“, sagt Djokovic, derzeit die Nummer zwei hinter Rafael Nadal im Ranking. Der Schweizer, bereits 32 Jahre alt und nach einer schwachen Saison nur noch die Nummer sieben, macht sich aber keine Sorgen, zumindest plauderte er bei einem BBC-Interview voller Zuversicht. „Auf Sand wird es in der Ära von Nadal immer schwierig sein“, auf allen anderen Belägen liege das Geschick aber immer noch mehr auf seinem eigenen Racket als auf demjenigen jedes anderen Spielers. Richard Krajicek, Wimbledon-Sieger von 1996, stärkt Federer den Rücken: „Federer ist neben Djokovic der aussichtsreichste Titelanwärter hier in London. Er war nicht umsonst noch vor einem Jahr die Nummer eins“, sagt der Niederländer.
Alles ist möglich
Für Bresnik ist Federer – sollte alles passen – im nächsten Jahr auch noch fähig, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. „Technisch ist er der Beste, wenn er fit bleibt, ist alles möglich“, sagt der Niederösterreicher, der aber einräumt: „Er hat zwar den Nimbus der Unbesiegbarkeit verloren und ist nicht mehr so dominant wie vor Jahren, aber abschreiben darf man ihn nie. Heuer hatte er auch Rückenprobleme.“ Nach London ist er fit gekommen. „Ich hoffe, dass er am Donnerstag Gasquet und danach Del Potro besiegt. Dann ist alles möglich“, sagt Bresnik.
17 Grand-Slam-Titel sind ein Gütesiegel für die Ewigkeit. Mit 24 Finaleinzügen bei den Turnieren der höchsten Ebene sowie 33 Halbfinali ist Federer ebenso Spitze. Und wird es noch lange bleiben.
Kommentare