Armstrong drohen weitere Millionen-Rückforderungen

Nahaufnahme des Gesichts von Lance Armstrong, der zusammengekniffene Augen hat.
Nach dem Verlust seiner sieben Tour-de-France-Titel droht Lance Armstrong wegen Dopings die Rückzahlung von Prämien in Millionenhöhe.

Die US-Versicherungsfirma SCA Promotions hatte dem US-Amerikaner während dessen Karriere nach eigenen Angaben rund zwölf Millionen Dollar ausgezahlt und erwägt nun rechtliche Schritte gegen den früheren Radprofi.

Der Weltverband (UCI) hatte Armstrong alle Erfolge seit 1. August 1998 aberkannt und ihn lebenslang gesperrt. Seine sportliche Karriere ist nach der Sperre durch die UCI endgültig beendet, der Ärger um das durch die US-Anti-Doping-Agentur (USADA) nachgewiesene Doping noch lange nicht. Der 41-Jährige muss unter anderem die Rückzahlung von knapp drei Millionen Euro an Tour-de-France-Preisgeld fürchten.

Welchen Anteil der Prämien-Gesamtzahlungen von zwölf Millionen Dollar SCA zurückverlangen will, blieb zunächst unklar. Das Unternehmen aus Dallas hatte Armstrong nach einem gerichtlichen Vergleich 2006 alleine 7,5 Millionen Dollar für den Gewinn seines sechsten Erfolgs bei der Frankreichrundfahrt 2004 überweisen müssen.

Der Texaner hatte SCA verklagt, nachdem die Firma die Gelder wegen Dopingverdächtigungen einbehalten hatte. Tailwind Sports, Besitzer von Armstrongs Team US Postal, hatte bei SCA eine Versicherung über den Bonus abgeschlossen.

Der norwegische Ex-Profi Steffen Kjaergaard, eheamaliger Teamkollege von Armstrong, hat unterdessen die systematische Einnahme von EPO zugegeben. Der 39-Jährige wurde am Dienstag von seinem Posten als Sportchef beim nationalen Radsportverband suspendiert.

Er habe 15 Jahre mit einer Lüge gelebt, sagte der 2000 bis 2003 bei Armstrongs damaliger Mannschaft US Postal als Helfer beschäftigte Norweger. Durch die gegen Armstrong in dieser Woche veröffentlichten Dopingvorwürfe der US-Agentur USADA sei er gezwungen worden, sich wieder mit den dunklen Lügen auseinanderzusetzen. Das verbotene Ausdauermittel EPO will Kjaergaard auf eigene Initiative eingenommen haben.

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