Anti-Doping-Jäger kritisieren "Versagen" der UCI

Der Radsport-Weltverband (UCI) wird im Fall Lance Armstrong mit harten Vorwürfen konfrontiert.

Der Radsport-Weltverband (UCI) wird im Fall Lance Armstrong mit harten Vorwürfen konfrontiert. Nach einem ersten Lob für die Aberkennung der sieben Tour-de-France-Titel des einstigen Superstars kritisierte die US-Anti-Doping-Agentur (USADA) nun die UCI für ihr Verhalten.

"Sie versuchen einfach nur von ihrem eigenen Versagen in dieser traurigen Saga abzulenken und diejenigen, die das Radfahren und einen sauberen Sport lieben, sollten dies nicht erlauben", teilte USADA-Chef Travis Tygart mit. Die US-Organisation hatte mit ihrem Bericht und zahlreichen Zeugenaussagen Armstrong zu Fall gebracht. Die UCI bemängelte allerdings nach ihrer Entscheidung am Montag, dass die Veröffentlichung "übertriebene Sprache" und "unkorrekte und unvollständige Aussagen" enthalte. Zudem hätten die gesammelten Beweise nach Ansicht des Radsportverbandes von einer neutralen Stelle geprüft werden sollen.

Nach Ansicht von John Fahey, dem Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), müsse die UCI ihre "Scheuklappen ablegen". "Wenn Doping so weit verbreitet war, ist die Frage legitim: Wer hat es gestoppt? Wer hat etwas dagegen getan? Warum wurde es nicht gestoppt", sagte der Australier Fox Sports.

Alberto Contador hat seinen ehemaligen Astana-Teamkollegen Lance Armstrong indes gegen die massiven Doping-Anschuldigungen verteidigt. "Man spricht über Lance, aber es gibt keinen Testbefund gegen ihn, nichts Neues", sagte der Spanier am Mittwoch bei der Präsentation der Tour de France 2013 in Paris. "Ich denke manchmal, dass man Lance keinen Respekt entgegenbringt. Meiner Ansicht nach wurde er erniedrigt und gelyncht. Man hat ihn zerstört. Dabei ist der Radsport in den USA nur dank ihm so populär", sagte der Fahrer vom Team Saxo Bank nach Angaben der französischen Sporttageszeitung "L'Equipe".

Armstrong, der wegen jahrelangen Dopings alle sieben Tour-de-France-Siege nachträglich verlor und lebenslang gesperrt wurde, fuhr 2009 zusammen mit Contador im Team Astana. Damals gewann der Spanier die Tour, Armstrong wurde Dritter. Ein Jahr später wiederholte Contador seinen Erfolg, der ihm aber nachträglich wegen Clenbuterol-Dopings wieder aberkannt wurde.

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