Anklage gegen Ex-ÖOC-General Jungwirth
In der Affäre um Salzburgs Olympiabewerbung für die Winterspiele 2014 und das Österreichische Olympische Comité (ÖOC) steht eine erste Anklage ins Haus: Das Justizministerium hat sich der von der Staatsanwaltschaft Salzburg beabsichtigten Anklage wegen Untreue gegen den 62-jährigen ehemaligen ÖOC-Generalsekretär
Heinz Jungwirth vollinhaltlich angeschlossen, ebenso jener gegen dessen 49-jährige Stellvertreterin.
Den Beiden wird vorgeworfen, Gelder des ÖOC für sich selbst oder Dritte abgezweigt zu haben. Bei Jungwirth geht die Staatsanwaltschaft von einem Betrag von 2,7 Millionen Euro aus. Die Gelder flossen unter anderem "in einen Reitstall, Dressurpferde und in einen aufwendigen Lebensstil", sagt Barbara Feichtinger von der Staatsanwaltschaft Salzburg. Aber auch Angehörige seien unterstützt worden. Zudem habe Jungwirth Rechnungen an Dritte mit ÖOC-Geldern beglichen, etwa für Autoreparaturen.
Jungwirths damalige Stellvertreterin habe sich nicht persönlich bereichert. Ihr wirft die Anklagebehörde vor, Belege ungeprüft unterzeichnet zu haben. Dabei handle es sich um einen Betrag von 356.000 Euro.
Der Staatsanwalt wird die Anklage beim Landesgericht für Strafsachen in Wien einbringen, weil dort auch der Sitz des ÖOC ist.
Die Salzburger Justiz hatte im Februar 2009 nach Bekanntwerden von finanziellen Ungereimtheiten bei der Bewerbung Salzburgs um die Spiele 2014 Ermittlungen aufgenommen, die später auf die dubiosen Geldflüsse beim ÖOC ausgeweitet wurden. Neben Jungwirth und dessen Stellvertreterin ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Bewerbungschefs Fedor Radmann, Gernot Leitner und Rudolf Höller, Ex-ÖOC-Präsident Leo Wallner sowie zwei ÖOC-Kassiere und den Salzburger Strategie-Berater Erwin Roth.
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