Petkovic als Magistra Tennis

Eine Tennisspielerin mit weißer Kappe und Tennisschläger vor blauem Hintergrund.
Die Deutsche Andrea Petkovic überrascht in Linz vor allem abseits der Courts.

Über die neueste Trendfarbe bei Stöckelschuhen oder über Tupper-Geschirr plaudert sie vorzugsweise eher weniger.

Andrea Petkovic unterhält sich viel lieber über essenzielle Dinge des Lebens. Wie auch am Rande des Generali Ladies in Linz, bei dem sie am Donnerstag auf die Amerikanerin Sloane Stephens trifft, parliert sie viel lieber über Museen, Politik oder Literatur. „Ich habe mir fünf Bücher nach Linz mitgenommen und schon nach wenigen Stunden hier sechs weitere gekauft. Keine Ahnung, wie ich das heimbringen soll“, erklärt die 26-jährige Deutsche, die unter anderem Rilke liebt. Eines weiß sie aber: „Ich ziehe demnächst um, und dann richte ich mir eine riesige Bibliothek ein.“

Natürlich plaudert sie in kleiner Runde auch über ihren Sport. Dass sie 2011 die Nummer neun der Welt war und ziemlich lange Deutschlands Nummer eins. Als sie über das verletzungsreiche Jahr 2012 spricht, muss sie einen großen Schluck Wasser nehmen. „Das war ganz schön trocken“, sagt sie. Mittlerweile ist sie wieder die Nummer 40, nachdem sie von Platz 180 aus die Aufholjagd gestartet hatte. „Vor dem Comeback war ich euphorisch, nach wenigen Minuten auf dem Platz verzweifelt. Nichts klappte zunächst. “

Und da verzichtete sie sogar auf den in der Tennisszene legendären Petko-Dance. „Den gab es seit meinem Comeback nicht mehr. Aber gut, dass Sie mich daran erinnern. Ein bisschen Show gehört immer dazu.“

Mit der Politik ist es ihr aber todernst. „Irgendwann eine eigene Partei zu gründen ist ein Ziel von mir. Aber vielleicht werde ich sogar Bundeskanzlerin.“ Keine Hirngespinste einer Sportlerin. Petkovic wurde im ehemaligen Jugoslawien geboren, und bereits als Jugendliche gingen ihr viele Fragen durch den Kopf. „Durch das Interesse an meinem Geburtsland entstand ein Interesse an politischen Systemen, insbesondere an jenem von Deutschland, dem Land, das mir so viele Chancen gegeben hat“, sagt Petkovic, die bereits ein Praktikum beim hessischen Ministerpräsidenten absolviert hat.

Vorerst spielt sie ernsthaft Tennis, lebt glutenfrei. Folgen? „In China musste ich zum Frühstück Reis essen.“

Bei Pressekonferenzen hörte man von ihr selten Sätze wie „Schauen wir, dann sehen wir eh.“ Nicht nur, weil Marion Bartoli Französisch spricht, sondern weil bei ihr vor Jahren ein Intelligenzquotient von 175 ermittelt wurde. Damit übertrifft sie selbst Genies wie Albert Einstein (165) oder Stephen Hawking (160).

Bartoli, die heuer bald nach ihrem Wimbledon-Sieg ihre Karriere mit nur 28 Jahren beendet hat, wollte nie daraus Kapital schlagen – sondern im Gegenteil nicht einmal darauf angesprochen werden: „Ich bin eigentlich niemand, der damit angibt, besonders intelligent zu sein. Ich verstecke es fast, aber ich bin nun einmal so auf die Welt gekommen.“

Als Hobbys gibt Bartoli freilich nicht mathematische Gleichungen oder die Erkenntnistheorien Arthur Schopenhauers an. „Ich mache das, was viele Frauen gerne machen: Ich gehe gerne shoppen, und ich koche gerne.“ Eine Kleinigkeit ist dann aber doch außergewöhnlich: „Ich liebe es zu malen.“

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