Finales Duell der Erzrivalen

Eine Gruppe American-Football-Spieler in rot-weißen Trikots läuft aus einem Tunnel.
Österreich fordert Titelverteidiger Deutschland im Happel-Stadion.

Es ist schon ein wenig gar sehr strapaziert worden, das Wort Sommermärchen, und wenn man bedenkt, wie das erste Sommermärchen – die Fußball-WM 2006 in Deutschland – ausgegangen ist, dann sollte es angesichts der Heim-EM der österreichischen Footballer besser gar nicht erst verwendet werden. Denn WM-Gastgeber Deutschland wurde vor acht Jahren bekanntlich nur Dritter.

Vorteil Österreich: Das Team von Headcoach Jakob Dieplinger steht im Finale, und im Wiener Happel-Stadion sollen am heutigen Samstagabend über 20.000, wenn nicht gar 30.000 Zuschauer seine Mannschaft zum Titel treiben. Ankick ist um 19 Uhr, dann ist auch die ärgste Hitze schon vorbei; ORF Sport Plus überträgt live.

Hitzig wird es auf dem Feld dennoch zugehen. Denn Gegner Deutschland ist der Erzrivale, und ein finalerprobter dazu: Der Titelverteidiger stand in den letzten vier Endspielen und gewann davon die Hälfte. Österreich hat dem die Bronzemedaillen der Jahre 2010 und 1995 entgegenzusetzen – und eine detaillierte Vorbereitung. Seit dem Sieg über Frankreich wurde ausgiebiges Videostudium betrieben, ein Resultat ist, dass der letzte Gegner im Turnier noch eine Klasse besser ist als die Franzosen. Freilich: Einige aktuelle Teamspieler haben die Deutschen bei den letzten beiden U-19-Europameisterschaften bezwungen, neben Topscorer Andreas Hofbauer auch Laurinho Walch und Clemens Erlbacher.

"Es ist wie David gegen Goliath. Aber dieser David hat Herz und Hirn, und mit diesen Tugenden und dem Publikum im Rücken können wir auch gegen Deutschland gewinnen", sagt Michael Eschlböck, der Präsident des österreichischen Verbandes, vor dem "wichtigsten Spiel in unserer Geschichte".

Und Teamchef Jakob Dieplinger ergänzt: "Wir hoffen auf eine große Pilgerreise nach Wien. Das Stadion muss voll sein, und es muss richtig brennen." Die Rahmenbedingungen jedenfalls passen für ein Football-Fest, die Tickets sind wie warme Semmeln weggegangen – und schon ab 14 Uhr spielen heute Frankreich und Finnland um Platz drei.

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