Ambros reitet auf O'Feltiz durch Greenwich Park

In London umso mehr, findet der Dreikampf aus Dressur, Geländeritt und Springen bei den Olympischen Spielen doch im ältesten königlichen Park, dem Greenwich Park, der Insel statt. Für Harald Ambros und sein sechzehnjähriges Halbblut O'Feltiz ist ein Top-25-Ergebnis das Ziel.
Mittels aufwändiger Konstruktionen wird der Rasen geschont, auf rund 4.000 Pfeilern wurden die Tribünen, Abreiteplätze und Stallungen erbaut. Die Geländestrecke führt über 5,7 Kilometer durch den Park, Erdbewegungen durften im UNESCO-Weltkulturerbe nicht gemacht werden. "Die Bedingungen sind nicht optimal, das Gelände ist nicht so weitläufig, es geht etwas Zickzack. Das geht auf die Substanz, deshalb hat das jüngere Pferd den Vorzug erhalten", sagte Ambros.
Erst im letzten Moment hat sich der Oberösterreicher für O'Feltiz und gegen den drei Jahre älteren Quick entschieden, der gesamt gesehen das bessere und komplettere Pferd ist. Vor vier Jahren bei den Sommerspielen in Hongkong hatte der angehende Dentist noch den belgischen Halbblut-Wallach gesattelt, allerdings musste er verletzungsbedingt nach der Dressur aufgeben. Das Pferd hatte eine Bänderverletzung im linken Vorderbein erlitten.
Mit Quick wären die Chancen auf ein Top-Resultat vielleicht größer gewesen, und so hofft Ambros nun auf die Finalteilnahme der Top-25. Das hatte er beim Olympia-Debüt 2004 in Athen mit Miss Ferrari als 19. geschafft. "Damit wäre ich schon sehr zufrieden", meinte er. Viel werde davon abhängen, wie das Wetter mitspielt. "Das kann mitentscheidend sein. Wenn es viel regnet, wird es auf dem Boden sehr schwer. Regen würde meine Chancen aber sogar verbessern, denn die Dressur ist die Schwäche von O'Feltiz, aber im Gelände ist er gut."
Ambros reiste mit Auto und Anhänger nach London, ausgerechnet im Pferdesport-Mekka in Aachen hat er einen Nächtigungs-Stopp eingelegt. "Es verlief alles problemlos, auch wenn es den Pferden eigentlich nicht taugt, wenn sie alleine unterwegs sind", erzählte der 32-Jährige nach dem Trip. Freitag steht der Veterinär-Check auf dem Programm. Ambros ist übrigens sein eigener Equipe-Chef, er fällt die Entscheidungen selbst. "Jeden Tag in der Früh um sechs Uhr ist Besprechung", meinte er scherzend.
Über die Inhalte seiner morgendlichen Selbstgespräche darf gerätselt werden, was er seinem Pferd vermittelt, verrät der Olympia-19. von Athen aber. "Ich bin mit den Jahren ruhiger geworden, es ist nicht mehr wie bei den ersten Spielen. Meine Ruhe wird das Pferd brauchen."
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