800 Meter: Weltrekord und Spaziergang

David Rudisha mit der kenianischen Flagge neben der Anzeigetafel seines neuen Weltrekords von 1:40,91.
David Rudisha sorgt für den ersten Weltrekord bei den Leichtathletik-Bewerben. Caster Semenya erntet den größten Applaus.

Eindrucksvoller kann man nicht Olympiasieger werden. Im Finale über 800 Meter attackierte der Kenianer David Rudisha 200 Meter vor dem Ziel – und der 23-Jährige hatte nicht nur Gold vor Augen, sondern auch den Weltrekord. Rudi­sha verbesserte seine eigene Bestmarke um eine Zehntelsekunde auf 1:40,91 und ließ sich feiern. Es war der erste Weltrekord bei den Leichtathletik-Bewerben. Silber ging an Nijel Amos aus Botswana vor Rudishas Landsmann Timothy Kitum. Bis 1981 hatte übrigens der Brite Sebastian Coe in 1:41,73 den Weltrekord über 800 Meter. Jener Coe, der Cheforganisator der Spiele in London ist.

Caster-Show

Caster Semenya feiert bei den Olympischen Spielen 2012 in London.

Caster Semenya ging es in ihrem Semifinale über 800 Meter lockerer an. Die 21-Jährige erhielt bei der Vorstellung den größten Applaus und gewann in 1:57,67. Das Finale ist am Samstag um 21 Uhr MESZ. Die Diskussion um das Geschlecht die Südafrikanerin sollte ein Ende haben, trotzdem zieht sie argwöhnische Blicke auf sich. Der Generalsekretär des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF), Pierre Weiss, hatte 2009 gesagt: "Es ist klar, dass sie eine Frau ist, aber vielleicht nicht zu 100 Prozent." Medienberichten zu einer angeblichen Doppelgeschlechtlichkeit hatte die IAAF nicht kommentiert. Seit Juli 2010 darf Semenya wieder bei Frauen-Rennen antreten.

Am Freitag wird der beinamputierte Oscar Pistorius im Finale über 4 x 400 Meter stehen. Südafrika legte erfolgreich Protest gegen die Wertung des Vorlaufes ein. Obwohl Pistorius und Co. den Lauf nach dem Sturz von Mogawane nicht beendet hatte, entschied die IAAF, der starken Staffel einen Finalplatz zu geben. Begründung: "Südafrika wurde durch den Zwischenfall mit Kenia schwer benachteiligt."

Mit Südafrika sind nun neun Staffeln im Finale –so auch die USA, bei denen sich Startläufer Manteo Mitchell nach 200 Metern ein Wadenbein brach und es trotzdem noch zum Wechsel schaffte. Der Lohn: Platz 2.

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