"60 Prozent der Athleten gedopt"

Das behauptet Victor Conte, dessen Balco-Labor den größten Doping-Skandal in der US-Sportgeschichte auslöste.

Victor Conte, der Ex-Chef des 2003 in einen Dopingskandal verwickelten Balco-Labors in Kalifornien, hält das Anti-Doping-Testprogramm der Olympischen Spiele in London für irrelevant.

"Es ist im Grunde Propaganda, zu sagen, das sind die Spiele mit den teuersten und meisten Tests", erklärte der US-Amerikaner, der zu vier Monaten Haft verurteilt worden war, der Tageszeitung The Times. Seiner Meinung nach sind 60 Prozent der Athleten in London gedopt.

Man müsse den Haken ins Wasser hängen, wenn die Fische beißen und das sei vor neun Monaten gewesen, erklärte Conte. Es sei einfach, Doping-Präparate früher einzusetzen und bei den Spielen davon zu profitieren.

Der Balco-Skandal hatte im Herbst 2003 vor allem die Leichtathletik und den Baseball-Sport in den USA erschüttert. Mehr als ein Dutzend Top-Athleten wurde von der US-Anti-Doping-Agentur gesperrt. Betroffen waren u.a. die Leichtathletik-Stars Marion Jones, Tim Montgomery (Ex-100-m-Weltrekordler/beide USA) und Dwain Chambers (GBR) sowie Barry Bonds von den San Francisco Giants. Conte kam nach einer Absprache mit der Staatsanwaltschaft mit einer geringen Strafe davon.

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