Aufhorchen ließ jüngst der Wimbledon-Boss mit einem Blick in die Glaskugel: Für Richard Lewis ist ein kompletter Ausfall der restlichen Tennis-Saison möglich. Sein Turnier wurde ja bereits abgesagt.
Kein Turnier mehr also im Jahr 2020? Profitieren würde davon wohl nur Novak Djokovic. Der Serbe würde im Oktober Roger Federer in der Hitliste mit den meisten Wochen an der Spitze ablösen, der Schweizer hält bei 310.
Doch in Österreich hofft und glaubt man, dass Mister Lewis falsch liegt. Mitte Juni soll entschieden werden, wann und unter welchen Bedingungen weitergespielt wird.
Ende Juli stünden die Generali Open in Kitzbühel auf dem Programm. „Wir haben in alle Richtungen kein Denkverbot. Wir können nur die Basis schaffen, dass unter welchen Voraussetzungen auch immer in Kitzbühel gespielt werden kann. Wir glauben daran“, sagt Turnierboss Alexander Antonitsch.
Von „Kaffeesudlesen“ spricht Wiens Turnierchef Herwig Straka. Der Steirer zeigt sich aber optimistisch, dass die Erste Bank Open im Oktober über die Bühne gehen. „Die Corona-Kurve schaut zumindest bei uns gut aus, ich denke, dass zumindest in Europa sogar im Sommer gespielt werden kann.“
Das würde auch drei Rasenturniere seiner Agentur e/motion betreffen, die Herren wären vor Wimbledon im Juni in Stuttgart und Mallorca an der Reihe gewesen, die Damen in Berlin. „Wir hoffen, die Turniere nachtragen zu können, wir haben sie noch nicht abgesagt.“
Peter-Michael Reichel ist Turnierboss von Hamburg, wo ab 13. Juli gespielt werden soll. „Die Chance liegt bei gegenwärtigem Stand bei 60 Prozent.“ Das Damen-Turnier in Linz sollte im Oktober stattfinden. Es wäre die Jubiliäumsausgabe, das 30. Turnier.
Positiver Melzer
Auch Tennis-Ass Jürgen Melzer denkt positiv. „Ich glaube, dass wir heuer noch spielen.“ Und wann? „Ich hoffe, dass sich die US Open Ende August ausgehen. Aber wenn ich mir die Situation in Amerika anschaue, kann ich es mir weniger vorstellen“, sagt Melzer, räumt aber ein: „Ich bin kein Virologe, ich denke aber, dass wir in Europa schon weiter sind, deshalb glaube ich, dass wir spätestens danach in Europa wieder spielen.“
In Österreich wären im Mai die Staatsmeisterschaften und der Bundesliga-Start gewesen. „Wir beobachten die Situation genau und wollen beide Veranstaltungen heuer noch spielen. Vor allem, um den Spielern eine Plattform zu bieten, falls international noch nicht gespielt wird“, sagt Thomas Schweda, der Geschäftsführer des Österreichischen Tennisverbandes.
Kommentare