10 Jahre nach Rogan: Grabowski holt Bronze bei der Kurzbahn-EM

ÖOC EINKLEIDUNG TEAM AUSTRIA
Nach fast zehnjähriger Pause haben Österreichs Schwimmer auf Kurzbahn-EM-Ebene wieder einen Podestplatz geholt.

Lena Grabowski hat bei der Kurzbahn-Europameisterschaft in Kasan Bronze über die 200 m Rücken gewonnen. Die 19-jährige Burgenländerin schlug am Donnerstag mit einer österreichischen Rekordzeit von 2:04,74 Minuten an und beendete damit eine lange Durststrecke für Österreichs Schwimmverband. Markus Rogan hatte auf Kurzbahn-EM-Ebene zuletzt im Dezember 2011 Silber geholt. Bei den Frauen gewann Mirna Jukic im Jahr 2008 zuletzt EM-Medaillen im 25-m-Becken.

"Ich bin sprachlos, das bedeutet mir die Welt", sagte Grabowski nach der Medaillenübergabe mit Tränen in den Augen. Gold und Silber waren für sie wie erwartet außer Reichweite. Die Niederländerin Kira Toussaint gewann in 2:01,26 Min. vor Italiens Margherita Panziera (2:02,05). Das tat der Freude keinen Abbruch. "Ich bin fix und fertig. Jemand soll mir meinen Besen bringen", sagte die 19-Jährige. Sie hatte am Vortag angekündigt, einen solchen "zu fressen", sollte sie eine Medaille holen.

Vor-Matura und Schwimm-EM

Ihr Coup hatte sich dennoch ein wenig angekündigt. Heuer im Mai war Grabowski bei den Langbahn-Europameisterschaften in Budapest über ihre Paradedistanz Vierte geworden, bei den Olympischen Spielen in Tokio hielt sie sich als Zwölfte beachtlich. Zuletzt musste die 19-Jährige wegen der Vor-Matura rund eineinhalb Wochen das Training reduzieren, weshalb sie selbst in Kasan schon mit dem Finaleinzug zufrieden gewesen wäre.

Bereits im Semifinale unterbot Grabowski aber in 2:05,42 die von ihr selbst gehaltene Bestmarke und stieg als Drittschnellste in den Endlauf auf. Vorab rechnete sie sich kleine Medaillenchancen aus. Die Russin Daria Ustinowa schwamm nach 150 Metern auf Platz drei, Grabowski lag aber auf Schlagdistanz. Ein gutes Zeichen. Auf den letzten 50 Metern konnte die Burgenländerin entscheidend zulegen. "Ich habe gewusst, dass die Russin schnell startet aber dafür eingeht", erklärte sie ihre Taktik.

Ihr Plafond über die Paradedisziplin sei noch nicht erreicht, so Grabowski. In der Tauchphase könne sie noch viel verbessern. Dort sei Toussaint derzeit nicht zu schlagen. "Aber ich weiß, dass es möglich ist, auf ihr Niveau zu kommen", meinte Grabowski über die Goldmedaillengewinnerin.

Heiko Gigler klassierte sich danach mit österreichischem Rekord von 21,25 Sekunden über die 50 m Kraul im Finale als Siebenter. Bernhard Reitshammer qualifizierte sich über die 200 m Lagen (1:54,87) als Siebenter für das am Freitag ausgetragene Finale. Lena Kreundl wurde im Finale über die 100 m Lagen Achte (59,53). In der Finalsession waren am Donnerstagabend noch weitere Österreicher im Einsatz.

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