Die ersten Reaktionen auf die Reform

Ein Mann mit Anzug und hellblauer Krawatte blickt lächelnd nach oben.
Für die Wiener ÖVP ist es eine Reform trotz Heinisch-Hosek.

Das von ÖVP und SPÖ ausgehandelte Reformpaket zu den Volksschulen ist in der Begutachtung, nun trudeln die ersten Reaktionen darauf ein.

Verdienst der ÖVP, dass es weiter Noten gibt

Es sei eine Reform trotz Heinisch-Hosek, sagt der Wiener ÖVP-Landesparteiobmann Gernot Blümel sinngemäß, sie sei "mit ihrem Versuch, den Leistungsgedanken aus den Schulen zu verbannen, zum Glück gescheitert." Er sieht es als Verdienst der ÖVP, dass die Schulnoten nicht abgeschafft wurden: "Wenn wir unser Land wieder an die Spitze bringen wollen, dann brauchen wir Exzellenz, statt nur Mittelmaß. Und dann müssen wir selbstverständlich auf Leistung setzen, statt diese zu verhindern", sagt Blümel.

Enttäuschung bei Neos und Team Stronach

Enttäuscht zeigt sich Neos-Obmann Mathias Strolz: "Da nähern sich zwei in Mini-Schritten dem absoluten Minimum. Diese Vorlage ist nicht einmal fast geil." Die Schulautonomie geht den Neos nicht weit genug, "von finanzieller und personeller Autonomie für die Schulen ist weit und breit nichts zu sehen. Die Schulen und Schulleitungen bleiben am parteipolitischen und bürokratischen Gängelband." Im Gegensatz zur ÖVP freut sich Strolz über die Möglichkeit, abseit von Ziffernnoten zu beurteilen: "Alternative Beurteilungsmodelle sind über Generationen und in hunderten Schulversuchen erprobt."

Ähnlich reagiert das Team Stronach, allerdings in schlechtem Deutsch: "Von einer Reform ist bei den Vorschlägen der Unterrichtsministern nicht zu erkennen(sic!)". Es gäbe " weder eine echte Schulautonomie, noch die Vorsorge, dass Kinder vor Beginn des Schuljahres die deutsche Sprache beherrschen müssen." Der Bundesobmann der Schülerunion, Phillip Kappler, sieht die Reform positiv: "Es geht endlich los!"; Bundesschulsprecher Gnesda sagt, "das Schulrechtspaket zeigt eine gute Richtung, die es in der gesamten Bildungsreform auch als ein Stück Leitbild zu sehen gilt. Wir brauchen eine Stärkung der Schulautonomie und der Mitbestimmung der Schulpartner".

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