Ein neuer Soundtrack für Miami

Wie klingt Miami? In den Vorstellungen einer Erstbesucherin nach der Kultserie "Miami Vice" und Will Smiths Pop-Hit der 90er. "Welcome To Miami" habe ich im Ohr, als wir in Floridas inoffizieller Hauptstadt landen. Aber zum Klischee-beladenen Soundtrack mischt sich schnell das laute Wellenrauschen und ein quirliger spanischer Singsang. Miami ist US-Hauptstadt der Latinos, allein Kubaner leben über eine Million hier. Dementsprechend viel Spanisch hört man überall.
Kuba in Miami

Kunst auf der Straße

Kunst auf der Straße, das ist auch das Prinzip im Hipster-Viertel Wynwood. Straßenzüge voller Graffitis fügen sich zu einem riesigen Open-Air-Museum. Jede Wand wird bemalt, weltbekannte Street-Art-Künstler haben sich verewigt. "Die Kunst wird hier Teil der Natur", erklärt Streetart-Fan und Guide Ryan begeistert. Vor ein paar Jahren noch war Wynwood ein reines Warenhaus-Viertel, bekannt für Drogen, Gewalt und Gangs. Nun ist es eine der hippsten Gegenden der Stadt. Die Gentrifizierung hat voll zugeschlagen: es gibt stylische Bars und Galerien. Wohnungen sind mittlerweile unleistbar. Der neueste Schrei sind "Prohibition Clubs", also Ausgehlokale, die sich in Hinterzimmern unscheinbarer Fast-Food-Läden verstecken.

Terminlicher Höhepunkt für die schicke Klientel ist die Kunstmesse Art Basel im Dezember. Der Ableger erwirtschaftet mittlerweile mehr Umsatz als das Schweizer Original. Mit der Messe entwickelte sich auch die Museen-Szene. Hängende Gärten, Glasfassaden: Die Architektur des PAMM (Pérez Art Museum Miami) ist nicht nur optisch beeindruckend, sondern auch für die Elemente gebaut, für Hitze und Sonne. Schließlich hat es in Florida selten unter 24 Grad, das Licht ist gleißend hell. Dementsprechend körperbewusst zeigen sich die Menschen: mit Stirnband und Neon-Turnschuhen werden die Muckis am Strand in Form gebracht.

Stars und Glitzer
Miami ist aber nicht nur Melting Pot, sondern auch Tummelplatz für die Reichen und Schönen. Enrique Iglesias hat ein Haus, Shakira und Ricky Martin. Es gibt luxuriöse Hotels, Restaurants und Clubs. Das Liv im Fontainebleau-Hotel gehört zu den angesagtesten. Wer dort tanzen möchte, muss sich das allerdings leisten können: Pro Tisch gilt eine Mindestkonsumation von 500 Dollar. Ein paar Kilometer südlich liegt der Ocean Drive, touristisches Zentrum. Hier hat man wieder "Miami Vice" im Kopf. Pastellige Art-Deco-Häuser, blauer Himmel, dazu die Palmen: So kennt man Miami – auch dank der Fernsehserie. Diese hat die Stadt nach Jahren voller Kriminalität wieder zur Touristendestination gemacht. Doch wer nur den Ocean Drive besucht, sieht zu wenig. Denn Miami hat einen neuen Sound – und der ist so vielseitig wie noch nie.

Anreise

Beste Reisezeit
Von November bis April bei Temperaturen zwischen 15 28 °C. Von Mai bis Oktober feucht und heiß mit mehr als 30 °C. Viel Regen fällt im Juni. Hurrikans sind im Zeitraum Juli bis Oktober möglich.
Währung/Preisniveau
1 € = 1,10 USD, 1 USD = 0, 90 €; Coca Cola im Restaurant ab 3 Dollar, Cocktail 15 Dollar, Hauptspeise rund 20 Dollar
Hoteltipp
RIU Plaza – so nennen sich die neu eingeführten Stadthotels der Hotelgruppe RIU. Sie stehen im Zentrum von Städten wie etwa Miami Beach, Guadalajara in México, Panama-Stadt, Manhattan/NYC
Angebot
RIU Plaza Miami Beach: Schönes Mittelklassehotel direkt am Strand, ausgiebiges Frühstücksbüfett. Standardzimmer Deluxe City View mit Frühstück z. B. vom 2. bis 6. Dezember ’15 (4 Nächte) ab 372 € pro Person, inklusive Austrian-Flug ab Wien ab 782 €. Info & Buchung im Reisebüro und auf www.tui.at
Unterwegs in der City
In Miami ist das Netz öffentlicher Verkehrsmittel nicht gut ausgebaut. Ohne Taxis geht kaum was, ein Mietauto ist empfehlenswert.
Shopping
Die große Einkaufsstraße in Miami Beach ist die Lincoln Road. Da gibt es von Apple über Gap bis Victoria’s Secret alles, was das Herz begehrt.
Essen- und Ausgehtipps
Im größten Hotel der Stadt, dem Fontainebleau, wohnte schon Frank Sinatra. Heute kredenzt Starkoch Michael Mina im "MM74" moderne Fusion-Küche.
– Sensationellen Service und köstliche Mini-Lobsterrolls gibt es im "The Dutch Miami".
– Ein typisch-amerikanisches Diner, aber auf Kubanisch: el Pub in Little Havana.
– Blick über Miami Beach und Mojitos mit Gurke gibt es auf der Rooftop Bar des angesagten 1 Hotels.
Sightseeing
Wynwood Walking Tour ab 20 Dollar
Little Havana Food Tour ab 59 Dollar (inkl. Essen)
Ausflüge
TUI bietet Miami im Bausteinsystem an, alle Leistungen können extra gebucht werden. Z. B.: – Key West: Dauer 15 Stunden, Abholung vom Hotel 50 €/ Erw., 41 € Kind bis 12 Jahre– Everglades & Indianer: Dauer 4 Stunden, Abholung vom Hotel 54 €/ Erw./, 54 € Kind bis 12 Jahre– Bahamas: Tagesausflug, Transfer vom Hotel zum Hafen, 3 Std. Schiffsüberfahrt, 3 Std. Aufenthalt
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