München macht die Nacht zur Banane

München macht die Nacht zur Banane
Die bayerische Weißwurst- Metropole kann auch anders: Im neuen Szene-Viertel „Feierbanane“ am Rande der Innenstadt wird jede Nacht Party gemacht, und trendige Bezirke wie das Glockenbach- und das Gärtnerplatzviertel locken mit originellen Läden.

München hat sich gehörig verändert in den 15 Jahren, seit ich das letzte Mal in der bayerischen Hauptstadt war. Aus der stockkonservativen Bier- und Weißwurst-Metropole ist eine hippe Party- und Trend-Stadt geworden, die seit Kurzem von Wien mit der Bahn in weniger als vier Stunden erreichbar ist – der neuen Bahntrasse Tullnerfeld sei Dank. Und kaum dem Railjet am Münchner Hauptbahnhof entstiegen, ist man auch schon mitten drin auf der „Feierbanane“, der neuen angesagtesten Party-Zone Münchens am Rande der Altstadt.

München macht die Nacht zur Banane
München Marienplatz shopping

Aber es hat sich auch einiges im altbekannten Zentrum getan – vor allem Kaufwütige aller Altersschichten und Geldbörsen finden hier etliche Konsumtempel. In der Sendlinger Straße hat sich etwa im ehrwürdigen Gebäude der Süddeutschen Zeitung das amerikanische Modelabel Abercrombie & Fitch niedergelassen. Wo einst Qualitätsjournalismus betrieben wurde, ziehen jetzt die bei A & F obligatorischen halb nackten Männer-Models kreischende Teenager-Gören an.

Fünf Höfe

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München

Ein architektonisches Meisterwerk ist das Cityquartier Fünf Höfe, in dem sich historische Bausubstanz mit coolem Design, originellen Geschäften und trendigen Restaurants mischt. Geplant wurde der Komplex vom Schweizer Architekten-Team Herzog & de Meuron, das auch das Olympia-Stadion in Peking errichtete.

Wer ungewöhnliche Klamotten, Accessoires oder Süßes sucht, sollte einen Abstecher in die Stadtvierteln rund um den Gärtnerplatz und den Glockenbach einplanen. Hier finden sich in ruhigen Gassen und auf idyllischen Plätzen etliche Läden, Imbisslokale und Restaurants, wo man für wenig Geld gut essen kann – auch leichte Kost abseits vom Schweinebraten.

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München Eisbach Surfer Englischer Garten

Ein cooles Vergnügen steigt jeden Tag bei jedem Wetter auf dem Eisbach im Englischen Garten: Mutige Surfer werfen sich mit Board und Neoprenanzug in die Fluten.

Was für die Wiener das Bermuda-Dreieck, ist für das Münchner Party-Volk die „Feier-Banane“: Das Stadtviertel zwischen Maximiliansplatz und Sendlinger Tor nahe der Altstadt ist gesäumt von Discos, Clubbing-Tempeln und schicken Restaurants. Der Begriff „Feierbanane“ ist angeblich eine Schöpfung der Polizei, die in dem Viertel öfters wegen des Partylärms gerufen wurde – die Straßenzüge sind nämlich gekrümmt wie eine Banane (siehe Stadtplan).

München macht die Nacht zur Banane

Ein Unterschied zum Wiener Bermuda-Dreieck wurde jedoch beim KURIER-Blitzbesuch offenbar: Bei vielen jungen Münchnern ist der Begriff Feierbanane noch nicht angekommen – wohl aber die einzelnen Lokale, die derzeit zu den angesagtesten Schuppen zählen und so manchen Szene-Lokalen im Schickeria-Viertel Schwabing den Rang abgelaufen haben:

  1. La Baracca Gehobene Pizzeria mit originellem Bestell-Service: Statt einer Karte gibt’s Tablet-PCs. Man bestellt per Klick, das Essen wird wenig später serviert. Beim KURIER-Besuch musste allerdings die Kellnerin aushelfen – das Gerät hatte eine Panne. Sehr fein: der La Baracca Burger. Ohne Pommes, die haben im La Baracca Hausverbot. Maximilianplatz 9, www.labaracca.eu
  2. Maximiliansplatz 5 Die beliebtesten Clubs befinden sich am Maximiliansplatz 5: - call me drella Cooler Glamour wie einst zu Andy Warhols Zeiten in New York. Das Pop-Art-Genie nannte sich Drella, wenn es nachts im Big Apple um die Häuser zog. www.callmedrella.de - 089-Bar Besonders bei den Jungen „in“. Wenn Bayern München spielt, wird der Clubbing-Tempel kurzerhand zum Fußball-Club mit Riesen-TV – wie übrigens fast alle Szene-Tempel. www.089-bar.de - Pacha Namhafte House-DJs, große Terrasse und VIP-Bereich: Den München-Ableger der weltweiten Club-Kette kennt in München jeder Partytiger. www.pacha-muenchen.de - Rote Sonne Elektro-Sound abseits des Mainstreams, freilich nichts für Durchschnitts-Musikgeschmäcker. www.rote-sonne.com - Max & Moritz Günstige Getränkepreise, zwei Dancefloors und jedes Wochenende lange Schlangen vor dem Eingang. www.maxundmoritz.tv
  3. Heart Restaurant, Bar und Club. Hier darf nur rein, wer dem strengen Türsteher zu Gesicht steht. Reich & Schön ist im Vorteil.Lenbachplatz 2a, www.h-e-a-r-t.me
  4. Künstlerhaus In der „L’Osteria“ im Erdgeschoß gibt’s Pizza und Pasta zu erschwinglichen Preisen. „The Grill“ im ersten Stock ist ein Paradies für Fleischtiger. Beilagen und Saucen kann man hier individuell zusammenstellen. Lenbachplatz 8, www.losteria.de, www.the-grill-munich.de
  5. Ruby Dance Club Donnerstags gilt hier das Motto „Trau keinem über 30“, freitags ist HipHop angesagt, samstags House, Charts und Pop. Neuhauser Str. 47, www.ruby-danceclub.de
  6. Evergreen Hier tanzt das Party-Volk ab 30 ab.Neuhauser Str. 47, www.evergreen-muenchen.de
  7. Harry Klein Zum „besten Club der Stadt“ gekürt, auf Platz 38 weltweit. Ein Dorado für Techno- und House-Freaks. Sonnenstraße 8. www.harrykleinclub.de
  8. Milchbar Beliebtes Aufriss-Lokal und Endstation einer langen Partynacht.Sonnenstraße 12, www.milchundbar.de
  9. Cord Club Gemischtes Programm: Salsa, Konzerte, Club-Betrieb.Sonnenstraße 18, www.cord-muenchen.de
  10. Café Cord Retro-Lokal mit schöner Terrasse, tagsüber für die Mittagspause sehr beliebt.Sonnenstraße 19, www.cafe-cord.tv
  11. 8seasons Dienstags After Work, am Wochenende Clubbetrieb, da legen manchmal prominente DJs auf. Sonnenstraße 26, www.8-seasons.com
  12. N. Y. Club Einziger Gay-Club der Feierbanane. Sonnenstraße 25, www.nyclub.de
  13. 59:1 Etwas versteckter Live-Club. Alternative Bands, progressive DJs , günstige Getränke, gemischtes Publikum.Sonnenstraße 27, www.59to1.net
  14. Yipyab Hier trifft das intellektuelle Party-Volk zusammen – zum Philosophieren bei tanzbaren Rhythmen. Thalkirchner Straße 2, www.yipyab.com

„Unsere Würste bestehen zu 99 Prozent aus Kalbfleisch und nur aus einem bisschen Schweinespeck als natürlichen Geschmacksverstärker. Ganz wichtig ist die frische Petersilie.“ Die Köchin von Wallners „Gaststätte Großmarkthalle“, etwa zehn Taximinuten südlich der Münchner Altstadt, macht klar, warum ihre Weißwürscht’ die besten sind. Der Erfolg gibt ihr recht: Rund 200 Weißwürste landen täglich im Kochtopf.

Eine besondere Spezialität sind die rohen Weißwürste, die auf Vorbestellung ganz frisch gebrüht werden und ihre feste weiße Form erst bekommen, wenn sie nach dem ersten Brühen auf Eis gelegt werden, damit das Eiweiß stockt. Preis pro Stück im Lokal 2,50 €, roh zum Mitnehmen 1,50 €.

Noch ein Tipp: Sagen Sie niemals Brez’l zur Weißwurst-Pflichtbeilage. Die heißt in Bayern ausschließlich Brez’n.

„Gaststätte Grossmarkthalle“, Kochelseestr. 13, www.gaststätte-grossmarkthalle.de

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