Barfuß wandern mit dem Alm-Butler

Almbutler
Alpen-Diener serviert Qi Gong am See, Picknick am Berg und Frühstück am Gipfel

Es ist angerichtet!“ Arnold, der Alm-Butler, ist in seinem Element: Auf einem Holzboden mit Blick auf den Turracher Grünsee breitet er die Picknickdecke aus, holt Speck, Wurst und Käse aus seinem Rucksack, schlichtet die Köstlichkeiten appetitlich auf der Decke – und verschwindet plötzlich in der Versenkung unter dem Holzboden, den der Tourismusverein extra hier aufgebaut hat. Bald darauf taucht Arnold mit einer Kiste Bier und „Alm-Butler“-Mineralwasser wieder auf. So macht Wandern selbst gehfaulen Genussmenschen Spaß.

Barfuß wandern mit dem Alm-Butler
Almbutler
Der Alm-Butler steht heuer erstmals den Gästen von zwölf Beherbergungsbetrieben in der Steirisch-Kärntner Grenzregion Turracher Höhe zu Diensten.

Arnold ist aber nicht nur als perfekter Picknick-Bereiter zu gebrauchen. Mit seinem Schmäh gelingt es ihm sogar, mich dazu zu bewegen, meine Schuhe auszuziehen und mit ihm ein Stück barfuß durchs Moor, über Stock und Stein sowie auf einem Holzsteg zu wandern. „So lernen Deine Füße wieder richtig zu spüren,“ sagt Arnold. „Barfuß gehen regt die Durchblutung an.“

Meditation mit Sir Arnold

Barfuß wandern mit dem Alm-Butler
Almbutler
Und das ist nicht die einzige schräge Premiere, zu der mich der Alm-Butler motiviert hat. Auf einer Wiese fordert er uns auf, sich vor ihm mit genügend Abstand aufzustellen und beginnt plötzlich, seine Arme zu heben, Fäuste zu machen, diese wieder zu lösen. „Wir werfen das Negative weg, heben das Positive auf und ziehen es zu uns heran,“ sagt er dazu in meditativem Tonfall. Sir Arnold bittet zum Qi-Gong-Training.

Derart entspannt führt mich Arnold zu den diversen Butler-Stationen, die heuer an verschiedenen Plätzen der Wanderregion errichtet wurden: zu großen Bilderrahmen an schönen Aussichtspunkten für ansprechende Erinnerungsfotos und Facebook-Postings, zu Sonnencreme-Spendern, Erfrischungsstationen und zu stylischen gemütlichen Ruheliegen.

Barfuß wandern mit dem Alm-Butler
1138+
Eigentlich ist Arnold nur Reserve-Butler. Chef-Butler Ullrich ist der Mann fürs Grobe: Mit ihm marschiere ich etwa zwei Stunden auf den Mirnock-Gipfel,wo nach dem langen Winter jetzt im Juni noch immer Schnee liegt und der Almrausch noch auf sich warten lässt. Aber dafür blinzelt mich blau der Enzian an. Oben auf dem Gipfel genieße ich den Ausblick auf den Turracher See und die Nockberge ringsum, während Ullrich mit einem Gaskocher die deftige „Frigga“ zubereitet:das traditionelle Holzfäller-Frühstück aus Speck, Eiern und Käse. „Die Holzknechte sind dabei schon zwei Stunden gesessen, um richtig zuzulangen und sich auszuruhen“, erzählt der Alm-Butler.

Ich bleibe nicht so lang, denn auf mich warten bei „Nockys Almzeit“ schon wieder g’schmackige Schmankerln aus dem Pfandl. Die Berghütte, die vom Team des Wellnesshotels Hochschober bewirtschaftet wird, kann auch mit einem coolen Kinderspielplatz mit Erlebnisstationen aufwarten, die sich mit viel Holz dezent in die Landschaft einfügen.

Barfuß wandern mit dem Alm-Butler
Turracher Höhe
Schließlich geht’s mit der Alpen-Achterbahn „Nockyflitzer“ rasant ins Tal. Und dort wartet schon Butler Arnold, um mich ins Hotel zu tragen. Doch so weit kommen wir gar nicht, denn schon nach fünf Minuten lässt mich der Alm-Butler sanft fallen. Diesen Service gab’s nämlich nur als Gag vor meiner laufenden Videokamera.

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