Wirbel um Faymanns Facebook-Auftritt

Wirbel um Faymanns Facebook-Auftritt
Lässt sich Bundeskanzler Faymann - auf Kosten der Steuerzahler - von Fake-Usern auf Facebook positiv kommentieren? Ein Magazin-Bericht legt dies nahe.

Wie das Magazin Datum berichtet, könnte sich das Medien-Team von Bundeskanzler Werner Faymann bei seinem Facebook-Auftritt sogenannter Marionetten-Accounts bedienen, um positive Kommentare zu schreiben. Das Magazin berichtet von mehreren Facebook-Fans, die "irgendwie besonders" sind: Sie seien immer auf Parteilinie der SPÖ, und ihre Facebook-Profile würden nicht denen von typischen Usern entsprechen. So habe etwa eine Userin keine Freunde, kein Profilfoto und nur ein einziges angegebenes Interesse: Bundeskanzler Werner Faymann. Auf Freundschaftsanfragen würde sie nicht reagieren, ebensowenig auf persönliche Nachrichten, schreibt Datum.

Das Magazin berichtet von drei weiteren "verdächtigen" Faymann-Fans, wobei ein Profil besonders auffällig ist. Das Profilfoto des offenbar jungen Mannes stammt nämlich von der Bildagentur iStockphoto, wo es unter dem Suchbegriff "American Teen" zu finden sei, fand Datum heraus.

Kommentare "verdächtig ähnlich"

In dem Bericht wird spekuliert, dass es sich um Fake-Accounts handelt, die nur eingerichtet wurden, um Faymann zu unterstützen. Judith Denkmayr, Geschäftsführerin der Social-Media-Agentur "Digital Affairs", sagt gegenüber Datum, dass es sich entweder um Personen handle, "die ausschließlich wegen des Kanzlers auf Facebook sind oder eben um so genannte Sock Puppets, also Marionetten-Accounts, die eingesetzt werden, um im Sinne der Plattformbetreiber zu agieren". Sie finde auch die Sprache dieser Kommentare, die Schreibweise sowie den Ausdruck verdächtig ähnlich, so Denkmayr weiter. Es könne sich um sogenanntes "Astroturfing" handeln: Damit ist der Versuch gemeint, den Anschein einer unabhängigen Meinungsäußerung zu erwecken, obwohl sie eigentlich zentral gesteuert wird, etwa von einer PR-Firma.

Angelika Feigl, die Social-Media-Beauftragte von Kanzler Werner Faymann, dementiert dies gegenüber Datum. Es gebe "viele Menschen und demzufolge sicher auch einige User, die dem Bundeskanzler bei persönlichen Begegnungen, per Mail, per Telefon oder jetzt eben per Facebook-Kommentar einfach nur ihre Zustimmung zu seiner Politik kund tun wollen."

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