Wieder Patzer von Republikaner-Kandidat

Was war noch einmal gerade in Libyen los? So etwas in der Art dürfte sich der republikanische Präsidentschaftsbewerber
Herman Cain gedacht haben, als er vom Milwaukee Journal Sentinel interviewt wurde. Cain hatte einen peinlichen Aussetzer - vor laufender Kamera. Auf die Frage, ob er die Libyen-Politik von US-Präsident
Barack Obama befürworte, fiel ihm partout nichts ein. "Okay, Libyen", sagte Cain zunächst, um dann erst einmal lange zu schweigen.
Schließlich fing er sich: "Präsident Obama hat den Aufstand unterstützt. Das ist doch so? Präsident Obama hat den Rücktritt Gaddafis gefordert. Ich will mich nur versichern, dass wir über dasselbe sprechen, bevor ich sage, ob ich zustimme oder nicht", sagte der sichtlich nervöse Politiker. Er lehne Obamas Politik ab, sagte Cain dann, um sich sogleich erneut zu unterbrechen: "Ich habe all dieses Zeug in meinem Kopf herumschwirren". Das Interview wurde aufgezeichnet und verbreitete sich als fünfminütiges Video via Twitter und
Youtube umgehend (siehe Link am Ende des Artikels).
Es ist bei Weitem nicht das erste republikanische Debakel dieses Vorwahlkampfs.
Herman Cain, einst Pizza-König und nun glühender Tea-Party-Anhänger, kämpft seit Wochen gegen die Anschuldigungen mehrerer Frauen, er wäre ihnen zu nahe gekommen. Zusätzlich vergällte der "afroamerikanische Anti-Obama", wie ihn US-Medien nennen, viele schwarze Wähler - er meinte, die Obama-Befürworter unter ihnen seien gehirngewaschen worden.
Ein anderer republikanischer Bewerber hatte erst vergangene Woche für ordentlich Hohn und Spott gesorgt. Dem ultrakonservativen Gouverneur von Texas,
Rick Perry, war nicht mehr eingefallen welches Regierungsressort er abschaffen will, sollte er zum US-Präsidenten gewählt werden. Perry hatte bereits durch mehrere verpatzte öffentliche Auftritte Sympathien eingebüßt, etwa, als er offensichtlich alkoholisiert eine Wahlkampfrede hielt.
-
Hauptartikel
-
Hintergrund
-
Hintergrund
Kommentare