Weniger Infektionen, weniger Allergien, weniger Übergewicht

Eine aktuelle Studie aus Australien lässt aufhorchen: Demnach kann Stillen das Risiko für eine Allergie gegen Nüsse erhöhen.

Das Risiko für eine oftmals sehr gefährliche Nussallergie sei laut International Journal of Pediatrics bei einer Zufütterung in den ersten sechs Monaten geringer.

Generell haben bisherige Studien jedenfalls ergeben, dass die Muttermilch einen sehr hohen Schutzeffekt für den Säugling hat. Der Gynäkologe Michael Amon zählt auf: "Gestillte Kinder haben weniger Neurodermitis, weniger Allergien und einen besseren Stoffwechsel. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass sie sich insgesamt besser entwickeln – in Bezug auf die Organe und auf die geistige Entwicklung."

Untersuchungen hätten außerdem gezeigt, dass gestillte Kinder bis ins frühe Schulalter hinein einen besseren Infektionsschutz haben: "Abstriche im Nasen- und Ohrenbereich haben einen geringeren Keimnachweis bei gestillten Kindern gezeigt." Sie erkranken sogar seltener an kindlichen Krebsarten.

Eine aktuelle Studie aus Chile setzt die Liste der Vorzüge der wertvollen Babynahrung fort: Demnach haben Kinder, die Muttermilch bekommen haben, weniger Übergewicht.

In Bezug auf die australische Studie ist Amon daher skeptisch: "Nüsse sind eine Sache – man isst ja doch viel mehr. Wenn eine Studie ein erhöhtes Risiko für eine Nussallergie findet, finden die nächsten fünf Studien etwas anderes." Fakt sei, dass die Muttermilch viele wertvolle Inhaltsstoffe enthält, die durch künstliche Babymilch nicht zu ersetzen sind.

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