"Vermisster" Kärntner wieder daheim

Unzureichende Kommunikationsmöglichkeiten, eine Protestaktion im Regenwald und eine Portion Sorglosigkeit hatten zur groß angelegten Suche nach dem Villacher Elmar Stellnberger in Südamerika geführt. Wie berichtet, ist der 30-jährige Kärntner nach 41 Tagen "Abgängigkeit" am Dienstag völlig überraschend bei seiner Tante aufgetaucht - nicht wissend, dass seine Eltern gleichzeitig in
Bolivien nach ihm suchten.
Von der Zeitumstellung, einer mühseligen Rückreise und einem Infekt geschwächt erfuhr der Informatiker von Cornelia Bejach-Zucha, einer Freundin der Familie, dass die halbe Welt samt Interpol, Außenamt und Konsulaten jedem Hinweis auf seinen Verbleib nachgegangen waren. "Elmar hatte kurzfristig seine Pläne geändert und wollte von Bolivien durch den Dschungel zum Amazonas", berichtet Bejach-Zucha.
Dabei geriet er in eine gefährliche Situation: Indios protestierten gegen einen geplanten Autobahnbau und hielten alle Busse an. "Elmar hat auch Schüsse gehört, die Indios haben Geld verlangt. Es ging aber alles glimpflich zu Ende, als eine
Volksabstimmung über das Projekt angekündigt haben."
Eltern noch in La Paz
Bei Elmars Stopp in Rio Branco, Brasilien, hätte es im Hotel kein Internet gegeben und die Rückreise sei sehr mühsam gewesen. Bejach-Zucha: "Die Situation war ihm nicht bewusst. Es tut ihm sehr leid, dass er seiner Familie solche Sorgen bereitet hat."
Seine Eltern befinden sich noch in
La Paz, Bolivien, und werden kommenden Montag die Heimreise antreten. Sie mussten ins Tiefland ausweichen, weil die Höhenlage der Mutter sehr zugesetzt hatte.
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