USA: Mann saß 32 Jahre unschuldig in Haft

Im US-Staat Illinois ist ein Mann wegen angeblicher Vergewaltigung und Ermordung einer Dreijährigen 32 Jahre unschuldig im Gefängnis gesessen. Am Freitagabend konnte der 50-jährige Andre Davis das Hochsicherheitsgefängnis in Tamms als freier Mann verlassen. Nachdem DNA-Tests bewiesen hatten, dass er nicht für das Verbrechen verantwortlich gewesen war, ordnete ein Berufungsgericht im März ein neues Verfahren an. Am Freitag stimmte die Staatsanwaltschaft zu, die Anklage nicht weiter aufrecht zu erhalten.
Tatverdacht

Davis war gerade 19 Jahre alt, als die kleine Brianna Stickle am 8. August 1980 verschwand. Der Verdacht fiel auf ihn, weil das Mädchen in einem Kleiderschrank in einem Haus von Davis Bruders entdeckt worden war. Brianna wurde ins Spital gebracht, sie erlag aber noch in der darauffolgenden Nacht ihren schweren Verletzungen.
Davis sagte aus, er habe den Tag der Tat im Haus seines Vaters verbracht und getrunken. Verdächtig machte er sich laut Ermittlern durch die Aussage, er habe "keine Frau" getötet. Da es 1980 noch keine DNA-Tests gab, schoss sich die Polize schnell auf ihn ein.
All die Jahre über bestritt Davis den Mord. 2004 gelang es seinen Anwälten schließlich, die Spuren, die bei Brianna gefunden worden waren, noch einmal untersuchen zu lassen. Die Tests ergaben eindeutig, dass weder das Sperma noch das Blut von ihm stammten. Wie US-Medien berichten, will die Polizei Fall Brianna nun neu aufrollen, um den wahren Mörder zu finden.
Nach Angaben des Zentrums für fehlerhafte Verurteilungen der Northwestern University zählt der Mann zu 42 früheren Häftlingen in Illinois, die durch DNA-Tests entlastet wurden. Er ist in der Gruppe derjenige, der den längsten Zeitraum hinter Gittern verbrachte.
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