USA bestreiten Atomverhandlungen mit Iran

Eine iranische Rakete vom Typ „Khalij Fars“ wird auf einem Militärfahrzeug präsentiert.
Laut "New York Times" könnte es erstmals direkte Gespräche geben. Die US-Regierung bezeichnet den Bericht jedoch als "nicht wahr".

Der Iran hat nach einem Bericht der New York Times erstmals direkten Gesprächen mit den USA über sein umstrittenes Atomprogramm zugestimmt. Die bilateralen Gespräche könnten auf Wunsch des Iran aber erst nach den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen im November stattfinden, meldete die Zeitung am Samstag unter Bezug auf hochrangige Mitarbeiter der US-Regierung. Die Übereinkunft sei das Ergebnis geheimer Verhandlungen von iranischen und US-Diplomaten, die schon seit Anfang der Präsidentschaft Barack Obamas vor rund vier Jahren laufen sollen.

US-Regierung bestreitet Bericht

Die US-Regierung bestreitet jedoch direkte Atom-Verhandlungen mit dem Iran. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Tommy Vietor, bezeichnete den Bericht in der Nacht auf Sonntag als "nicht wahr".

Es werde aber mit der sogenannten 5+1-Gruppe (den fünf UNO-Vetomächten USA, China, Russland, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland) weiterhin an einer "diplomatischen Lösung" gearbeitet. Vietor unterstrich, dass die USA dem Iran stets bilaterale Treffen angeboten hätten.

Iran will Kontakte verbessern

Auch der iranische Präsident Ahmadinejad hatte erst vor kurzem in New York bilaterale Gespräche mit den USA im Atomstreit angeregt. "Der Iran ist bereit, seine negative Haltung gegenüber den USA zu überdenken und die Kontakte zu verbessern", so Ahmadinejad im Gespräch mit US-amerikanischen Schülern.

Die US-Regierung habe von Anfang an ihre Bereitschaft zu bilateralen Treffen signalisiert, erklärte Vietor. Zugleich sei es von jeher Washingtons Ziel gewesen, Teheran durch Strafmaßnahmen zur Erfüllung seiner Verpflichtungen zu bringen. Die Iraner müssten sich bewegen. Andernfalls würden sie "weiterhin verheerende Sanktionen und erhöhten Druck" zu erleiden haben.

Der Iran wird verdächtigt, nach Atomwaffen zu streben. Die Führung in Teheran bestreitet das und beharrt auf dem Recht zur friedlichen Nutzung der Atomenergie. Die US-Regierung hat wie Israel einen Militärschlag gegen die iranischen Atomanlagen nicht ausgeschlossen.

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