Unwetter-Katastrophe als Herausforderung

Porträt eines Mannes mit hellen Augen und einem leichten Lächeln.
Nach dem Murenabgang hat die Politik noch keine Lehren gezogen.

In Krisenzeiten werden rasche Hilfe und kompetente Lösungen erwartet. Am Tag vier nach der Unwetterkatastrophe in der Steiermark erleben wir aber politische Debatten, urlaubende Politiker und Expertenmeinungen, die nicht wirklich weiterhelfen.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Tausenden Freiwilligen und Soldaten die Helden der Stunde sind. Sie arbeiten bis zur Erschöpfung und geben damit den Opfern Halt und machen Mut.

Trotzdem wäre es hoch an der Zeit, über die Lehren aus dieser Katastrophe deutlicher zu reden. Die Ausgangslage ist beängstigend. In der Steiermark befinden sich  55.000 Objekte in Gefahrenzonen. Also in Gebieten, die von Muren oder Lawinen getroffen werden können. Errichtet wurden die meisten Objekte zu einem Zeitpunkt, als die Behörden den Begriff "rote und gelbe Gefahrenzonen" noch gar nicht definiert hatten.

Dem gegenüber nimmt sich das steirische Budget bescheiden aus.  Für die Wildbach- und Lawinenverbauung stehen pro Jahr 14 Millionen Euro zur Verfügung. Viel zu wenig, um die Lage rasch in den Griff zu bekommen.

Klar ist, es gibt keinen ultimativen Schutz für alle Gebäude in Gefahrenzonen.  Das übersteigt öffentliche Ressourcen. Einen Plan, wie man aus diesem Dilemma kommt, gibt es auch nicht. Vielleicht hätte es geholfen, wenn sich Landesvater Franz Voves vor Ort ein genaueres Bild gemacht hätte. Sein Auftrag, zu prüfen, Gebäude in St. Lorenzen nicht mehr aufzubauen, ist ein punktueller Lösungsansatz. Aber nicht mehr.

Wir leben in einer Zeit, wo die Naturkatastrophen nicht weniger werden. Da braucht es den Mut, nicht nur über die Beseitigung von Schäden zu reden. Es braucht mehr Geld – für  Schutzbauten und Absiedlungen.

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