Überfall: Prostituierte schützt Täter

Die Großfahndung nach bewaffneten Räubern und Entführern war erfolgreich. Jene vier Männer, die Sonntagmorgen eine slowakische Prostituierte, 21, in ihre Gewalt gebracht und an den Haaren in ein Auto gezerrt hatten, wurden Montagfrüh in
Wien verhaftet.
Das Opfer wurde in einer Wohnung unverletzt angetroffen. Die Slowakin gab gegenüber steirischen Kriminalbeamten an, sie fühle sich nicht entführt. "Ich bin freiwillig mitgegangen."
Offenbar will die junge Frau die Entführer schützen. Denn darunter sind ihr Vater, 47, ihr Cousin, 34, sowie der Ex-Freund der Prostituierten, ein 52 Jahre alter in Wien lebender Slowake.
Angeblich hatte der Vater schon vor Monaten in der Slowakei eine Vermisstenanzeige erstattet: Da befand sich die Tochter aber bereits im Wiener Rotlichtmilieu. Seit zehn Tagen arbeitete sie über einen Vermittler in der Bar Romantica im obersteirischen Traboch.
Eine Handypeilung führte nach Wien. Gesucht wurde eines der Fluchtfahrzeuge, ein silberner Audi. Das Eko Cobra überwältigte den Lenker, einen 36-jährigen Serben. Über ihn gelangte die Spezialeinheit schließlich in besagte Wohnung. Selbst wenn die Prostituierte bei ihren Angaben bleibt, dürften die Täter dennoch in U-Haft gehen. Denn der brutale
Überfall läuft unter Raubverdacht, Körperverletzung und Schusswaffengebrauch. Der Bordellpächter wurde niedergeschlagen, dessen Freundin und ein Gast leicht verletzt. Zwei Geldbörsen und Handys wurden gestohlen, Reifen eines Autos am Parkplatz zerschossen, damit niemand folgen konnte.
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