Tokio-Anschlag 1995: Sektenmitglied geschnappt

Am 20. März 1995 attackierten fünf Aum-Sekten-Mitglieder die Tokioter U-Bahn mit dem Giftgas Sarin. Mehr als 17 Jahre später hat die japanische Polizei nun einen der beiden letzten flüchtigen Attentäter gefasst. Wie die örtlichen Medien am Montag berichteten, gestand die 40-Jährige, an der Produktion des Kampfstoffs Sarin beteiligt gewesen zu sein. Allerdings habe sie damals nicht gewusst, um was es sich dabei gehandelt habe, sagte sie demnach weiter aus.
Bei dem Anschlag im März 1995 waren 13 Menschen getötet und Tausende verletzt worden. Aufgrund eines Hinweises nahm die Polizei die Frau am Sonntag in Sagamihara westlich von Tokio fest, wo sie unter falschem Namen lebte.
Die Giftgasattacke mitten im Berufsverkehr war einer der verheerendsten Anschläge im Nachkriegsjapan. Im Zusammenhang mit dem Anschlag und einem weiteren Giftgasattentat im Juni 1994 in der zentraljapanischen Stadt Matsumoto, bei dem acht Menschen getötet worden waren, hat die japanische Justiz bisher 189 Aum-Mitgliedern der Prozess gemacht. Sektenchef Shoko Asahara und zwölf weitere Männer wurden zum Tode verurteilt, aber noch nicht hingerichtet.
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