Tod von Yue Yue: Fahrer vor Gericht

Die zweijährige Chinesin wurde angefahren und dabei schwer verletzt. Unfassbar: 18 Passanten gingen achtlos an dem Mädchen vorbei.

Der Fall hat nicht nur China erschüttert, sondern weltweit für Empörung gesorgt - und eine Debatte über einen Werteverfall in Chinas Gesellschaft ausgelöst: Vergangene Woche war die zweijährige Chinesin Yue Yue vor dem Geschäft ihrer Familie in Foshan in Chinas wohlhabendster Provinz Guangdong erst von einem Kleinlaster und anschließend von einem Schwertransporter überfahren worden.

Dabei zeigten Bilder von Überwachungskameras, die später im Internet auftauchten, Unfassbares: Insgesamt 18 Fußgänger gingen an dem schwer verletzten Kleinkind vorbei, ohne es auch nur eines Blickes zu würdigen. Schließlich war es eine Müllsammlerin, die Yue Yue von der Straße holte und die Mutter informierte. Das Mädchen wurde ins Krankenhaus gebracht, doch die Ärzte verloren den Kampf um sein Leben: Yue Yue erlag am Freitag, eine Woche nach dem Unfall, ihren schweren Verletzungen.

Prozess

Der tragische Fall hat jetzt ein erstes juristisches Nachspiel: Wie die staatliche chinesische Zeitung Procuratorial Daily am Montag berichtete, muss sich der 24-jähriger Fahrer eines Kleinlasters wegen des Todes der Kleinen nun vor Gericht verantworten. Die Polizei der südchinesischen Stadt Foshan beschuldigt ihn demnach, das kleine Mädchen überfahren und dann Fahrerflucht begangen zu haben.

Das Schicksal eines zweiten Fahrers, der früheren Berichten zufolge das bereits schwer verletzte Mädchen erneut überfahren haben und ebenfalls inhaftiert worden sein soll, blieb in dem Bericht unerwähnt. Die Polizei wollte zu den Informationen zunächst nicht Stellung nehmen.

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