Tirol: Neue Vorwürfe gegen Kinderklinik

Tirol: Neue Vorwürfe gegen Kinderklinik
Die Kinderklinik kommt nicht zur Ruhe: Eltern aus Südtirol erheben nach einer Hauttransplantation schwere Vorwürfe.

Während nach dem tragischen Tod der kleinen Azra in der Innsbrucker Kinderklinik noch nach den Ursachen gesucht wird, rückt ein weiterer schwerer Zwischenfall in den Fokus. Die Elternplattform Kinderklinik geht am Donnerstag mit dem Schicksal von Ashraf - einem Buben aus Südtirol - an die Öffentlichkeit.

Das Kind habe sich mit neun Monaten einen Teil seiner Brust mit heißer Marmelade verbrannt. In Innsbruck soll er einer Hauttransplantation unterzogen und für drei Wochen in künstlichen Tiefschlaf versetzt worden sein. Nach seinem Erwachen sei er aber schwerbehindert gewesen.

"Der Bub wurde 2008 mit schweren Verbrennungen vom Krankenhaus Bruneck zu uns gebracht. Wir haben ihm starke Schmerzmittel verabreicht, aber für den künstlichen Tiefschlaf sicher kein Propofol verwendet", betont Klinik-Sprecher Johannes Schwamberger und dementiert damit anders lautende Medienberichte.

Abfuhr

Auch der Fall des kleinen Ashraf wurde laut Gabriele Fischer von der Elternplattform noch nicht lückenlos überprüft, obwohl die Eltern darum ersucht hätten. Der Bub leide unter massiven Entwicklungsrückständen, "er hört schlecht, sieht kaum etwas und ist auch geistig massiv eingeschränkt". Als die Eltern um Erklärungen ersuchten, seien sie von der Klinik nicht ernst genommen und abgewiesen worden. "Die Tilak (Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH) muss endlich aus ihrem Dauerschlaf erwachen und Verantwortung zu übernehmen", fordert Fischer.

Indes laufen die Gespräche zwischen Stamm- und Med-Uni weiter, "um Kooperationsmöglichkeiten zu finden". Unterstützung für eine Zusammenlegung kommt von der Bundes-SPÖ. 2004 sei die Med-Uni gegen den Willen von Land Tirol und Stadt Innsbruck vom Wissenschaftsministerium losgelöst worden. Damals wurden teure Doppelstrukturen und erschwerte Höchstleistungen befürchtet. "Diese Einwände haben sich bestätigt", erklärt Nationalratsabgeordnete Gisela Wurm.

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